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Alte Brauerei. Hier baute eine Babelsberger Bauherrengemeinschaft.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Häuslebauer an der Alten Fahrt

Bei der Neugestaltung der Mitte kommen Bauherrengemeinschaften zum Zug – wie auch schon in Babelsberg

Stand:

Innenstadt / Babelsberg - Bei der Neubebauung der Alten Fahrt und des Karrees Friedrich-Ebert-Straße, Schloßstraße und Schwertfegerstraße kommen drei Bauherrengemeinschaften zum Zuge. Das sagte Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) am Freitag vor Journalisten. Demnach habe die Auswahlkommission sowohl für das Grundstück Schwertfegerstraße 9 (eines der „Acht-Ecken-Häuser“ und eines mit Leitfassade) als auch für zwei der drei Grundstücke in der künftigen Brauerstraße Bauherrengemeinschaften zum Sieger gekürt.

Klipp wertete dies als Zeichen des Erfolgs für das Modell, das neben Einzelbauherren und Bauträgern auch in Potsdam die dritte Säule der Stadtentwicklung bilden soll. Bislang habe dieses Verfahren in Potsdam noch zu geringe Bedeutung. Dies werde sich aber ändern, kündigte der Beigeordnete an. Als weitere mögliche Areale für Bauherrengemeinschaften nannte Klipp den Brauhausberg und den südlichen Teil des Bornstedter Feldes. Auch für die Schließung von Baulücken in der zweiten barocken Stadterweiterung und dem Holländischen Viertel wünsche er sich dieses Modell, bei dem mehrere Bauherren zusammen planen und bauen. Die Federführung könne die Babelsberger Stadtkontor GmbH übernehmen, die als städtischer Treuhänder das Baugemeinschaftsverfahren bereits in Babelsberg erfolgreich etabliert hat, etwa im Theodor-Hoppe-Weg und auf dem Gelände der alten Brauerei in Alt Nowawes. Auf einer weiteren Fläche an der Ecke Prager und Gartenstraße soll eine neue Bauherrengemeinschaft im Herbst an den Start gehen, kündigte Projektleiter Dietrich Wiemer vom Stadtkontor an. Für vier der zwölf geplanten Doppelhaushälften gebe es bereits Reservierungen, er rechne mit einem Baustart für das Quartier im Frühjahr 2012, so Wiemer. Ein weiteres Projekt am Horstweg mit insgesamt 90 Wohnungen (PNN berichteten) liege vorerst auf Eis, weil die Stadt die Fläche weiter nach Süden ausdehnen und insgesamt entwickeln wolle. Dort werde die Vermarktung erst in zwei Jahren beginnen, sagte Wiemer.

Am Freitag fand die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Bauherrengemeinschaften zum ersten Mal in Potsdam statt. Das Modell habe sich inzwischen in fast allen bundesdeutschen Städten als erfolgreich erwiesen, sagte Gerd Kuhn von der Universität Stuttgart. Oft gelinge es Bauherrengemeinschaften sogar, große Baukonzerne auszustechen, weil sie im Schnitt 20 Prozent billiger bauen könnten. Auch im ökologischen Bauen – etwa Passivhäuser – spielten solche Gemeinschaften eine Vorreiterrolle. Hinzu komme, dass sie sich als Eigentümer in ihrem Kiez engagierten und für einen guten Sozialmix sorgten. Voraussetzung sei, dass die Kommunen Grundstücke kleinteilig vergeben. pee

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