Landeshauptstadt: Hausputz im Naturschutzgebiet
Pflegemaßnahmen durch Forst und Bundeswehr im Naturschutzgebiet „Sacrower See und Königswald“
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Pflegemaßnahmen durch Forst und Bundeswehr im Naturschutzgebiet „Sacrower See und Königswald“ Sacrow - Es ist ein landschaftliches Juwel, was durch den Jungfernsee und die Berliner Havel vom Potsdamer Stadtgebiet abgeschnitten im Norden der Landeshauptstadt gelegen ist. „Sacrower See und Königswald“ ist das älteste Naturschutzgebiet der Landeshauptstadt. Die Rechtsverordnung, durch die es ausgewiesen wurde, stammt vom März 1941. Gestern ließ ein gemeinsamer Aktionstag von Oberförsterei Potsdam, Stadtverwaltung und dem Bundeswehrstandort Potsdam zum „Tag der Umwelt“ dem rund 802 Hektar großen Gebiet zahlreiche Landschaftspflegemaßnahmen zukommen. Unter anderem nahmen zehn Waldarbeiter sowie 45 Soldaten aus unterschiedlichen Potsdamer Truppenteilen und Dienststellen der Bundeswehr am Großreinemachen teil, das regelmäßig seit 1992 einmal im Jahr stattfindet. Nachdem der Umweltaktionstag zu Beginn der neunziger Jahre vornehmlich der Säuberung des Naturschutzgebietes diente – neben wilden Müllkippen wurden damals zahlreiche Autowracks entfernt – soll er aktuell mit konkreten Maßnahmen die seltenen Biotope des Naturschutzgebietes erhalten und aufwerten, wie der Leiter der Oberförsterei Potsdam, Oberforstrat Hubertus Krüger erläuterte. So wurden gestern die Handläufe des Wanderweges, der rund um den Sacrower See läuft, sowie die Handläufe am Ufer der Berliner Havel kontrolliert und teilweise ausgebessert. „Die Geländer dienen der Besucherlenkung im Schutzgebiet. Sie sollen den Zugang zu den Gewässern einschränken und die Uferzonen als den sensibelsten Gewässerbereich schützen“, erklärt Uwe Peschke, Förster im Krampnitzer Revier. Dass viele Badelustige diese Einschränkungen nur wenig respektieren, beweisen zehn unerwünschte Badestellen im Naturschutzgebiet, die parallel zu den beiden offiziellen Gewässerzugängen regelmäßig genutzt werden. Neben der Ausbesserung der Handläufe führten die Forstmitarbeiter und Bundeswehrangehörigen eine Wiesenmaht durch und setzen eine Brücke am Wanderweg durch das Schutzgebiet instand. Darüber hinaus wurde das Material für eine Schutzhütte vorbereitet, die im September am Sacrower See errichtet werden soll. Abschließend wurden entlang der Kladower Straße die Schranken an den Einfahrten in den Wald erneuert, die die Einfahrt von Autos verhindern sollen, mit denen zunehmend illegal Abfall in das Schutzgebiet gebracht wird. „Viele Maßnahmen wären unnötig, wenn die Bevölkerung vernünftiger wäre und sich an die Schutzgebietsverordnungen hielte“, so Hubertus Krüger. Marc Thiele
Marc Thiele
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