Landeshauptstadt: Havelbus behält seine Buslinien ViP unterliegt im Streit um Konzessionen
In der Auseinandersetzung zwischen der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG) und dem Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) um Konzessionen für Buslinien hat Havelbus offenbar die Nase vorn: Das Landesamt für Bauen und Verkehr in Dahlewitz-Hoppegarten habe 60 der von Havelbus beantragten Liniengenehmigungen positiv beschieden, so Havelbus in einer gestrigen Mitteilung. Die Entscheidung zur Vergabe der übrigen fünf Konzessionen erfolge nach Anhörung durch das Land Berlin, da diese Linien auf Berliner Gebiet führen.
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In der Auseinandersetzung zwischen der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG) und dem Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) um Konzessionen für Buslinien hat Havelbus offenbar die Nase vorn: Das Landesamt für Bauen und Verkehr in Dahlewitz-Hoppegarten habe 60 der von Havelbus beantragten Liniengenehmigungen positiv beschieden, so Havelbus in einer gestrigen Mitteilung. Die Entscheidung zur Vergabe der übrigen fünf Konzessionen erfolge nach Anhörung durch das Land Berlin, da diese Linien auf Berliner Gebiet führen. Havelbus-Geschäftsführer Dieter Schäfer zeigte sich gestern gegenüber den PNN zuversichtlich, dass Havelbus auch diese Linien zugesprochen werden.
Mit der Entscheidung des Landesamtes scheint es nun fraglich, ob das neue ViP-Buskonzept „Stadt+“ (PNN berichteten) überhaupt umgesetzt werden kann. Es ist vom ViP und der Stadt Potsdam erarbeitet worden und soll mit dem Fahrplanwechsel ab 1. Juni 2008 gelten. Hintergrund: Der ViP plante in „Stadt+“ mit Linien, die bereits früher und nun mit der erneuten Konzessionsvergabe bis 2016 von Havelbus gefahren werden. Bei den vom ViP nun offenbar vergebens begehrten Strecken handelt es sich laut Schäfer um die Linien 601, 607, 609, 611, 614, 631 und 643. Schäfer erklärte, er sei nie davon ausgegangen, dass Havelbus die Linien an den ViP verlieren könnte: „Wir sind der Altkonzessionär und wir haben gute Arbeit gemacht.“
Mit Erstaunen nahm Christian Seidel (SPD), Stadtverordneter und ViP-Aufsichtratsmitglied, zur Kenntnis, dass Stadt und ViP für das Konzept „Stadt+“ auch mit Linienkonzessionen planten, für die sie formell gar keine Chance haben, sie jetzt zu bekommen: Laut Havelbus-Chef Schäfer handelt es sich um die Linie 606 von Potsdam-Hauptbahnhof zum Wissenschaftspark Golm sowie die Linie 612 von Potsdam nach Neu Töplitz. Für diese beiden Linien habe Havelbus die Konzessionen noch bis zum Dezember 2010, so Schäfer. „Wenn das so ist, war die Herangehensweise nicht die richtige“, erklärte Seidel. Und weiter: „Die Situation für den ViP wird nicht leichter.“ Als „einzigen vernünftigen Weg“ bezeichnet Seidel eine Zusammenarbeit von ViP und Havelbus. Dem Fahrgast sei egal, „welches Logo draußen dran ist, er möchte vernünftig bedient werden“, sagte Seidel. Auch Schäfer erklärte, „Verkehr aus einer Hand“ sei auch möglich, wenn zwei Unternehmen einen gemeinsamen Fahrplan machen. Abgestimmte Fahrpläne gebe es bereits, etwa beim „Takt+“.
„Wir prüfen, was wir nun tun“, erklärte ViP-Chef Weis den PNN. Es gebe eine Widerspruchsfrist für die Entscheidung des Landesamtes. Nun werde es eine Abstimmung zwischen dem ViP und der Stadt darüber geben, „wie es weiter geht“. „Stadt+“ sei ein Konzept der Stadt, es sei auch möglich, es ohne den ViP – also wohl mit Havelbus – umzusetzen. Guido Berg
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