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Auf tiefer See. Havelpiraten waren gestern auf dem Tiefen See unterwegs.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: „Havelpiraten“ auf See

Förderverein eröffnet Saison / Stadtoffene Angebote

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Babelsberg – Ansegeln bei den „Havelpiraten“ gestern Nachmittag auf dem Tiefen See: Zwei Robinson-Jollen, besetzt mit je einer Kinder-Mannschaft in leuchtend-orangefarbenen Schwimmwesten, ziehen in zügiger Fahrt ihre Kreise vor der Kulisse des Theaters.

Es sind die einzigen Boote an diesem regnerischen Nachmittag auf dem See. „Ich finde es ganz gut, dass etwas Wind und Wetter herrschen, da lernen die Kinder mal eine kleine Gefahrensituation kennen“, sagt Andreas Koschwitz-Haack. Der Sonderschulpädagoge ist, wie etwa zwanzig Kollegen der aufgelösten Förderschule an der Insel in der Burgstraße, Mitglied der „Havelpiraten“. Hinter der martialischen Bezeichnung verbirgt sich der „Förderverein für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf“.

Koschwitz-Haack, der früher zum Insel-Kollegium gehörte, ist jetzt Lehrer an der Förderschule in Groß Schulzendorf. Von dort ist die Klassenlehrerin der Mittelstufe A Sibylle Mann mit ihren Schützlingen gekommen, um in die Boote zu steigen. Später stößt eine Gruppe der Trommler-Arbeitsgemeinschaft aus der Weidenhof-Grundschule am Schlaatz hinzu. Diese wollte eigentlich das In-See-Stechen mit Trommelklängen begleiten, musste das aber wegen des widrigen Wetters aufgeben.

Birgit Ernst, früher Schulleiterin an der Insel und jetzt Schulrätin für Grund- und Förderschulen in Brandenburg an der Havel, erzählt, wie die Kinder der oberen Klassen vor mehr als vier Jahren die Zweimaster-Jollen im Rahmen des Förderunterrichts selbst gebaut haben. Wie Koschwitz-Haack erklärt, handele es sich um mit 100 Kilogramm sehr leichte Fahrzeuge, die mit ihren jeweils zwölf Quadratmetern Segelfläche zügig in Fahrt kommen. Vor den drei vorspringenden Muscheldächern des Theaters bieten die fast gleichfarbenen Segel mit dem weißen „R“ wie Robinson einen eindrucksvollen Anblick.

In einem der beiden Jollen dirigiert Peter Reinhardt als Kapitän die Handgriffe der zumeist elfjährigen Segler. Reinhardt, Lehrer an der Fröbel-Schule in der Waldstadt, wird nicht müde, den Seesportclub Potsdam zu loben, der sein Gelände am Babelsberger Park den „Havelpiraten“ zur Verfügung stellt. Jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr können sich hier Kinder aller Altersgruppen und deren Eltern zum Schnupper-Segeln einfinden. Reinhardt kündigt an dass es in diesem Sommer wie schon in Vorjahren ein Segellager „für Kinder mit und ohne Handicap“ geben werde. Günter Schenke

Günter Schenke

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