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Landeshauptstadt: HB-Museum: Eröffnung verzögert sich Stiftung, Gesellschaft und Erben begrüßen Projekt

Innenstadt – Die geplante Eröffnung des Hedwig-Bollhagen-Museums in Potsdam im Juni 2008 verzögert sich. Das teilte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwochabend dem Hauptaussschuss mit.

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Innenstadt – Die geplante Eröffnung des Hedwig-Bollhagen-Museums in Potsdam im Juni 2008 verzögert sich. Das teilte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwochabend dem Hauptaussschuss mit. Grund ist die Einbeziehung des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) unter Leitung von Prof. Martin Sabrow in die Vorbereitung der Dauerausstellung im Haus „Im Güldenen Arm“ in der Elfleinstraße (PNN berichteten). Die Stadt habe die Finanzierung des Forschungsauftrages bereits zugesagt, bestätigte Sabrow gestern nach einem Gespräch mit Jakobs. Sobald der Forschungsauftrag ausgelöst sei, könne die Arbeit beginnen. Dazu wolle das Institut einen externen Wissenschaftler beauftragen. Er solle in den kommenden drei bis vier Monaten insbesondere Bollhagens Lebenslauf nach 1933 untersuchen.

„Die Bollhagen-Stiftung und die Hedwig-Bollhagen-Gesellschaft begrüßen dies ausdrücklich“, hieß es dazu gestern in einer Pressemitteilung der Stadt. Sie widerspricht damit einem anderslautenden Medienbericht.

Iris Reepen, die bei der Stiftung deutscher Denkmalschutz für die Hedwig-Bollhagen-Stiftung verantwortlich ist, schrieb an Jakobs: „Ihr Vorschlag, das ZZF einzubeziehen und dieses um weitergehende Untersuchungen beziehungsweise um eine Stellungnahme zu den bereits geleisteten Forschungen zu bitten, halten wir für eine sehr gute Initiative.“

Auch die Bollhagen-Erbin unterstützt das Museums-Vorhaben weiter, bestätigte Lothar de Maizère, Bollhagen-Anwalt und Vertreter der Erbin, gestern auf PNN-Anfrage. Zustimmung kam auch von der Bollhagen-Gesellschaft: Man werde die Forschungen des ZZF abwarten und das Museum mit ehrenamtlichem Engagement unterstützen, hieß es aus dem Gesellschaftsvorsitz. „Wir sind der Hedwig-Bollhagen-Gesellschaft und der Landeshauptstadt dankbar, dass sie sich so für dieses Museum eingesetzt haben“, sagte Steffen Skudelny, Leiter des Stiftungszentrums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „Die Bollhagen-Stiftung wird sich auch weiterhin für ein HB-Museum in Potsdam engagieren.“

Die Bollhagen-Stiftung ist Eigentümerin des künstlerischen Nachlasses von Hedwig Bollhagen. Er soll auf Beschluss der Potsdamer Stadtverordneten dauerhaft in Potsdam ausgestellt werden. Für Irritation hatte die für das geplante Museum zuständige Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) gesorgt: Sie hatte eine Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Hintergründen der Keramikerin zunächst abgelehnt. Umstritten ist insbesondere die Übernahme der Keramik-Werkstätten in Marwitz 1934. Vorbesitzerin war die jüdische Keramikerin Margarete Heymann-Loebenstein, die den Betrieb 1923 gegründet hatte und später ins Exil ging. JaHa (mit ddp)

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