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Landeshauptstadt: Hegelallee-Promenade wird erneuert

Bauausschuss stritt über Radwege-Sanierung / Kritik vom Verkehrsbetrieb ViP

Von Peer Straube

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Noch in diesem Jahr soll die marode Mittelpromenade in der Hegelallee wiederhergestellt werden, vorzugsweise in gefärbtem Asphalt, ähnlich den Hauptwegen im Volkspark. Das kündigte Potsdams Fahrradbeauftragter Axel Dörrie am Dienstagabend im Bauausschuss an. Die Hegelallee ist Bestandteil des für dieses Jahr geplanten Sanierungspakets von Radwegen. Dass sie saniert werden muss, war im Ausschuss unstrittig – ganz im Gegensatz zu den anderen Vorhaben. Vielen erschienen die Vorstellungen unausgegoren, es fielen Worte wie „abenteuerlich“, „Kokolores“ oder sogar „höchst gefährlich“.

Beispiel Nauener Tor. Dass die derzeitige Situation für Radfahrer unbefriedigend ist, bestritt zwar niemand. Nur wurden die Gegenmaßnahmen der Verwaltung als nicht nachvollziehbar empfunden. So sollen Radler von der Hegelallee in Richtung Kurfürstenstraße nicht mehr rechts am Nauener Tor, sondern links davon geführt werden, neben dem Autoverkehr. Dies werde zu Staus führen, orakelte etwa Ralf Jäkel (Linke). Als gefährlich wurde der Plan gewertet, Radler direkt durchs Tor fahren zu lassen.

Prügel bezog die Bauverwaltung auch für die Radwegvarianten in der Friedrich- Ebert-Straße, nördlich vom Nauener Tor. Wenn die Parkplätze am Straßenrand erhalten bleiben sollen, sieht einer der Vorschläge vor, Radfahrer direkt auf dem Gleisbett der Straßenbahn fahren zu lassen. „Dann haben wir bald Tote“, prophezeite Martin Weis, Chef des Verkehrsbetriebs ViP. Dörrie versicherte, dies sei nicht die Vorzugsvariante. Doch für einen separat markierten Radweg müssten dann eben die Parkplätze gestrichen werden. Ähnliche Konflikte mit dem Nahverkehr drohen Am Kanal. Für einen eigenen Radweg müssten dann Autos aufs Gleisbett ausweichen. Weis machte keinen Hehl daraus, dass er die Vorschläge für wenig praktikabel hält.

Weiteres Konfliktpotenzial birgt die Dortustraße. Im Bereich zwischen Charlottenstraße und Hegelallee will die Verwaltung „ebene Oberflächen“ schaffen, sprich, auf das historische Pflaster verzichten. Im „Herzstück der Stadt“ ließe sich derlei „nicht so umsetzen“, drohte bereits die Bündnisgrüne Saskia Hüneke mit einem neuen Pflasterstreit.

In einer Sondersitzung will sich der Ausschuss genauer über die Maßnahmen informieren lassen. Insgesamt will die Verwaltung 2010 eine knappe Million Euro für neue Radwege ausgeben. Unter anderem geplant sind Schutzstreifen in der Straße Am Neuen Palais, der Amundsenstraße, der Kurfürstenstraße, der Charlotten- und der Yorckstraße und in der Berliner Straße. Peer Straube

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