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Landeshauptstadt: Heimisch im Goethehaus

Gesamtschule profitiert von Ganztagsförderung

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Babelsberg - Als Andrea Wicklein auf dem Hof des Goethehauses der Gesamtschule in Babelsberg steht, ruft sie aus: „Es sieht ja hier noch genauso aus wie früher, ich fühle mich sofort heimisch.“ Zehn Jahre ist die jetzige SPD-Bundestagsabgeordnete hier in die Schule gegangen und hat „überwiegend positive Erinnerungen an diese Zeit“. So „wie früher“, sieht es nur auf den ersten Blick aus, denn die Fassade des Beethovenhauses und einige Freiflächen sind bereits neugestaltet.

Wicklein brachte eine riesige Uhr als symbolisches Gabe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das sich auf dem Ziffernblatt verewigt hat. „Die Kinder sollen durch die Ganztagsschule mehr Zeit zum Lernen haben“, löst Wicklein das Rätsel um das Uhrengeschenk. Vier Milliarden Euro hat der Bund für Ganztagsschulen in Deutschland locker gemacht. Davon profitieren fünfzehn Schulen in Potsdam, darunter die Goetheschule. „Wir haben dadurch mehr Möglichkeiten, mit den Schülerinnen und Schülern außerhalb des Unterrichts zu arbeiten“, sagt Uwe Mütz. Der Fachlehrer für Sport und Geschichte ist Koordinator für Gesamtschulen und erwähnt die Arbeitsgemeinschaften, in denen ältere Schüler die jüngeren unterweisen und die Lehrer unterstützen. 18000 Euro stehen hierfür zur Verfügung, davon können zum Beispiel Betreuer-Honorare für die Arbeitsgemeinschaften Volleyball, Fußball und Judo bezahlt werden. Weiter 18000 Euro sind führ einen Ruheraum der Jüngsten ausgegeben worden und 7000 für „darstellendes Spiel“.

Trotz positiver Auswirkungen der Ganztagsförderung hapert es an allen Ecken. Laut Schulleiter Bernd Rudolph sind 1,5 Millionen Euro Fördermittel für die Umgestaltung der Toilettengebäude auf dem Hof zu einem Mehrzweckraum beantragt. Hier soll auch eine Küche für die AG Kochen und Backen entstehen. Mit dem Oberlinhaus hat die Goetheschule einen Kooperationsvertrag und wenn das Mehrzweckgebäude fertig ist, können ihn auch die Rollis von dort nutzen. Alle zittern, ob das Geld für die Investition auch kommt. Renovierungsbedürftig ist besonders das Goethehaus, dessen Eröffnung als „Schulpalast“ sich am 1. April 2007 zum hundertsten Mal jährt. Wenigstens die Fassade soll aus dem Denkmalprogramm restauriert werden. Das Innere, das mit kaputten Fußböden, schmutzigen Wänden, Graffiti-verzierten Toiletten und schäbigen Türen einen verwahrlosten Eindruck macht, wartet ebenso auf eine Generalkur. Und die Uhr im Türmchen des Schulhauses steht schon sehr lange still. Für ihre Instandsetzung fehlt das Geld. Günter Schenke

Günter Schenke

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