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Sport: Heimlicher Held

Potsdams Judo-Herren bezwangen zum Bundesliga-Auftakt Eberswalde 9:4

Stand:

Der heimliche Matchwinner beim 9:4-Auftakterfolg der Herren des UJKC Potsdam in der Nordgruppe der 1. Bundesliga gegen Aufsteiger JC Eberswalde war Robert Kopiske. Heimlich deshalb, weil es insgesamt eine überzeugende Vorstellung des gesamten UJKC–Teams war. Das Highlight des Tages war dennoch die beeindruckende Vorstellung Kopiskes. „Wir hatten vorher besprochen, dass ich im zweiten Durchgang kämpfe“, sagte der 17-Jährige, der erst am Kampftag von einem strapaziösen Trainingslehrgang der Junioren-Nationalmannschaft aus Frankfurt/Oder kam. „Ich war schon aufgeregt, da ich noch nicht so oft in der Bundesliga zum Einsatz kam“, meinte Kopiske nach dem Duell. Gegen Lasse Leiter, dem Potsdams Arne Mundt im ersten Durchgang unterlegen war, musste Robert Kopiske beim Gesamtstand von 6:4 antreten, so dass sein Kampf vorentscheidend war.

Kopiske zeigte einen technisch guten und engagierten Kampf in der Klasse bis 60 Kilogramm. „Nach meinem schnellen Waza-ari (Halber Punkt/Anmerkung d. Red.) habe ich gemerkt, dass er sich innerlich schon aufgegeben hat“, ließ der UJKC-Judoka den Kampf Revue passieren. Zwischendurch zerrten die Belastungen der vorangegangenen Tage arg an seiner Kondition, doch nach vier Minuten gelang ihm dann der zweite Waza-ari, der sich somit zum Ippon (Ganzer Punkt) addierte. „Mit meinem Erfolg zum Sieg beigetragen zu haben, ist natürlich ein schönes Gefühl“, sagte er. Sein Kapitän Silvio Paul fand für seinen neun Jahre jüngeren Mannschaftskameraden dann auch nur lobende Worte: „Das war einfach klasse, wie er seinen Gegner vorgeführt hat.“ Der UJKC-Trainer Kirchner schloss sich dem an: „Robert ist ein großes Talent. Manchmal ist er noch zu übermütig, aber nach sechs Jahren gemeinsamer Trainingsarbeit weiß ich, wie ich mit ihm umgehen muss.“

Neben Kopiske trugen aber auch Przemyslaw Matjaszek gegen den Holländer Marten Ahrens oder René Schendel nach längerer Verletzungspause gegen Sebastian Lehmann wichtige Punkte bei. Selbst die Niederlage von Karsten Kaletta gegen Ben Sonnemanns würdigte Potsdams Trainer Axel Kirchner, da sich Kaletta in der ungewohnt höheren Plus-Klasse (+100kg) in den Dienst der Mannschaft gestellt habe.

Im Lokalderby gegen Eberswalde, bei denen Gaststarter Karl Schöneburg aus Potsdam nicht antrat, war der erste Durchgang spannend und ausgeglichen. Normen Helm (-66kg), Mario Schendel (-73kg), Pawel Smoliniec (-100kg) und Silvio Paul holten die Potsdamer Punkte. Da die Gäste mit dem ersten Kampf im zweiten Durchgang durch Sonnemanns mit dem 4:4 ausgleichen konnten, machte sich JC-Cheftrainer Victor Semenko berechtigte Hoffnungen auf ein Remis. Doch der starke Neuzugang Normen Helm, der seinen Kontrahenten Marcus Berger mit einem Würgegriff zur Aufgabe zwang, und René Schendel brachten den UJKC mit 6:4 in Führung. Kopiske, Wincenty Krawczyk (-90kg), Matjaszek (-100kg) und Paul mit einem Unentschieden (-81kg) machten den UJKC-Saisonauftakt nach Maß dann perfekt. „Ich hätte gedacht, dass es enger wird. Der Grundstein ist jetzt erstmal gelegt und wenn es so weiter geht, dann wird es einen richtig gute Saison“, sagte der zufriedene Trainer Axel Kirchner.

Benjamin Unger

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