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Wollen um Weltmeisterschafts-Gold fahren. Die Bob-Anschieber Christian Poser, Andreas Barucha und Kevin Kuske (von links), hier beim Krafttraining im heimischen Potsamer Luftschiffhafen.

© Andreas Klaer

Von Michael Meyer: Heiß wie Frittenfett

Zwei Potsdamer wollen im Florschütz-Viererbob Weltmeister werden – wie auch der Schlitten des SCP

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Der „ewige Zweite“ möchte endlich ganz nach vorn – am liebsten natürlich jetzt bei den Heim-Weltmeisterschaften. In Königssee will Bobpilot Thomas Florschütz vom BRC Riesa am Wochenende in der Vierer-Konkurrenz endlich ganz oben landen, nachdem er bisher jeweils im Zweierbob bei Olympia 2010 in Vancouver sowie bei den WM 2008 in Altenberg, 2009 in Lake Placid und am vergangenen Sonntag in Königssee immer zu Silber gerast war. „Zehn Prozent an Leistung fehlen mir noch“, meinte der 33-jährige Florschütz, der durch eine Rückenoperation erst verspätet in die Saison einsteigen konnte. „Im Zweier kann man das nicht wettmachen, im Vierer schon. Da sind meine Jungs heiß wie Frittenfett. Das spüre ich in jedem Training, da knistert es förmlich.“

Seine Jungs, das sind Ronny Listner (32 Jahre) aus Chemnitz sowie Kevin Kuske (32) und Andreas Barucha (31) aus Potsdam, die in dieser Reihenfolge hinter ihm im großen Schlitten die Eisrinne hinabdonnern. „Es sieht schon ganz gut aus“, erklärte Kuske, der am Sonntag mit Florschütz im Zweier zeitgleich mit Shootingstar Manuel Machata vom SC Potsdam WM-Zweiter geworden war, nach den ersten Trainingsfahrten. „Wir sind alle gut drauf, und ich habe auch ein besseres Gefühl als mit dem Zweier.“ Da hätte ihr Bob vielleicht noch einen Tick schneller starten können, glaubt er. „Nach meiner Verletzung im Sommer sind meine Kraftwerte aber noch nicht optimal, und mit meinem neuen Piloten musste ich mich auch erst beim Start richtig reinfinden“, so Kuske.

Andreas Barucha, der schon länger zur Florschütz-Crew gehört und sich jetzt bei der WM auch das Zimmer im Mannschaftsquartier mit dem Riesaer Piloten teilt, zeigt sich ebenfalls optimistisch: „Wir probieren noch ein bisschen, hatten im zweiten Trainingslauf auch noch ein paar Reserven. Aber wir sind ganz zuversichtlich und streben nun natürlich den Titel an. Der ist nicht unmöglich, wenn am Wochenende alles passt.“

Nach Gold greifen will aber auch der große Schlitten des SC Potsdam mit Manuel Machata an den Lenkseilen sowie seinen Klubkameraden Andreas Bredau, Richard Adjei und Christian Poser hinter ihm. „Es ist alles möglich. Von Platz eins bis zehn“, erklärte der Bayer auf der Internetseite des Bob- und Rennschlitten-Verbandes. „Wir konzentrieren uns auf das Wesentliche. Am Ende werden wir sehen, wer uns hier schlagen kann und wer nicht“, so Machata. Poser, der ebenfalls WM-Neuling ist, ist guter Dinge. „Wir sind im ersten Training gut gestartet und haben zwei richtig gute Fuhren runtergebracht mit den besten Zeiten aller Deutschen“, berichtete der 24-Jährige, der beim Training daheim im Luftschiffhafen und bei Bedarf auch jetzt bei der WM Tipps von seinem Vorbild und Mentor Kevin Kuske bekommt. Nach den letzten Trainingsfahrten am heutigen Donnerstag werden am Freitag die Bobs für die WM-Läufe präpariert. „Dann werden wir Anschieber den Schlitten polieren und die Kufen schleifen“, so Christian Poser. „Manu kann sich ganz auf das Fahren konzentrieren, und wir machen ihm den Schlitten schnell.“ (mit dpa)

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