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Landeshauptstadt: Helikopter auf dem Dach

Baustart für OP-Trakt und Geburtenzentrum am Bergmann-Klinikum

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Baustart für OP-Trakt und Geburtenzentrum am Bergmann-Klinikum Von Günter Schenke Innenstadt - Mit einer 68-Millionen-Euro-Investition, fast das Dreifache des Theaterneubaus, will das Klinikum „Ernst von Bergmann“ den Krankenhauskomplex zwischen Charlottenstraße und Berliner Straße erweitern. Am Ende entstehen zwei funktionale Neubauten: ein Operationszentrum an der Charlottenstraße im Anschluss an die jetzige Notaufnahme und ein Perinatalzentrum nahe Gutenbergstraße. „Wir verfolgen damit zwei Kernziele, nämlich die Konzentration der Funktionen und eine Qualitätsverbesserung“, erklärt Hendrik Uebe, Leiter Technik des Klinikums. Bernd Gutschmidt, Projektleiter des Neubaus, berichtet, dass insbesondere beim Haus 6 an der Charlottenstraße die Belange der historischen Gebäudefluchten zu beachten waren. Zwar entstehe ein moderner Bau mit einer Aluminium-Glas-Fassade und einem Landeplatz für Rettungshubschrauber auf dem Dach, doch mussten sich die Planer an den Baugrenzen des Karrees orientieren. Die Entwürfe lieferte das Münchener „Büro BMBW Architekten BDA + Partner.“ Zu dessen Projekten zählt eine lange Reihe von Krankenhausbauten, so in Chemnitz, Erlangen, Halle, Nürnberg München, Garmisch-Partenkirchen und am Virchow-Klinikum Berlin. Die jetzige Rettungsstelle sei heute ein „Nadelöhr“ und viel zu eng, es fehlen Behandlungszimmer und ein ausreichender Wartebereich, beschreibt Uebe die Notwendigkeit des Neubaus. Aufnahme, Notfallversorgung, operative Intensivstation, der gesamte OP-Bereich und die Endoskopie werden in dem Gebäude untergebracht. Für Patienten, die oft mit verhältnismäßig harmlosen Verletzungen die Rettungsstelle in Anspruch nehmen müssen, sollen sich die jetzt erheblichen Wartezeiten verringern. Um der Funktion des Bergmann-Klinikums als Schwerpunktkrankenhaus voll gerecht werden zu können, ist ein neuer Hubschrauberlandeplatz notwendig. Er entsteht als Stahlkonstruktion auf dem Dach zwischen Alt- und Neubau an der Charlottenstraße. Gegen diesen Landeplatz hat die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft „pbg“ beim Verwaltungsgericht Klage erhoben. Grund: Die Helikopter beeinträchtigen die Wohnqualität des nur fünfzig Meter entfernten Hochhauses Berliner Straße 70. Die Sache ist noch nicht entschieden. Die zuständige Landesbehörde habe jedoch ungeachtet des offenen Ausgangs der Klage dem Klinikum die „Genehmigung zum Vollzug“ erteilt, teilt Hendrik Uebe mit. Im zweiten Neubau ist alles „rund um die Geburt“ untergebracht, daher die Bezeichnung „Perinatalzentrum“. Die Patienten müssen dann nicht mehr von Haus zu Haus transportiert werden. Unter anderem umfasst das Gebäude des Perinatalzentrums den Kreißsaal und die Kinder-Intensivstation, die Kinder-Rettungsstelle, die Allgemeine Kinderkrankenpflege sowie die Bettenstationen für Wöchnerinnen und Neugeborene. Außerdem ist die Krankenhausapotheke hier untergebracht. Derzeit arbeiten die Bauleute an den vorbereitenden Maßnahmen; es haben dazu Baumfällungen, Medienverlegungen und der Neubau eines Mitarbeiter- Parkplatzes an der Gutenbergstraße stattgefunden. Wie der Projektleiter mitteilt, sei mit dem „heißen Baustart“ für den Rohbau im März 2005 zu rechnen. Die Bauzeit für die komplizierten Neubauvorhaben zieht sich bis Sommer 2009 hin.

Günter Schenke

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