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Von Jan Brunzlow: Helmholtz-Campus wird drei Millionen Euro teurer Eisenhart-Schule zieht im Februar 2011 um / Jakobs: Stadt will 19,3 Millionen Euro investieren
Innenstadt - Ringtausch der Schulen in der Innenstadt: Die wegen Brandschutzmängeln von Schließung bedrohte Eisenhart-Grundschule soll im Februar kommenden Jahres in die Burgstraße umziehen. Das hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nach eigener Aussage am Dienstag entschieden.
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Innenstadt - Ringtausch der Schulen in der Innenstadt: Die wegen Brandschutzmängeln von Schließung bedrohte Eisenhart-Grundschule soll im Februar kommenden Jahres in die Burgstraße umziehen. Das hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nach eigener Aussage am Dienstag entschieden. „Das jetzige Gebäude steht auf keinen Fall für eine weitere Nutzung als Schule zur Verfügung“, sagte Jakobs gestern. Daher werde die Stadt die Sanierung und den Bau des Campus Kurfürstenstraße vorziehen. In den nächsten mindestens zwei Jahren soll der Standort des Helmholtz-Gymnasiums sowie der Eisenhart-Grundschule komplett saniert und ausgebaut werden.
Dem Finanzierungsmodell einer öffentlich-privaten Partnerschaft erteilte Jakobs eine Absage, der städtische Immobilienservice werde 19,3 Millionen Euro investieren. Die Kosten für den Campus seien wegen der Baupreissteigerungen zudem drei Millionen Euro höher als bislang geplant. Zwei wichtige Fragen sind nach PNN-Informationen bislang allerdings noch ungeklärt. So soll das Grundstück für den Anbau des Gymnasiums noch nicht in städtischer Hand sein und auch die Bewilligung des neuen Kredites durch die Kommunalaufsicht des brandenburgischen Innenministeriums steht noch aus.
Die Potsdamer Feuerwehr hat bei einer Brandschau in der Eisenhart-Schule in diesem Jahr die Schließung des historischen Hauptgebäudes im Sommer empfohlen. Nun soll durch kurzfristige Maßnahmen eine Verlängerung um ein halbes Jahr erwirkt werden, um den Schulbetrieb nicht zu gefährden. Insgesamt werden in diesem Jahr an 13 Potsdamer Schulen Brandschutzmaßnahmen durchgeführt, die seitens der Feuerwehr und der Bauaufsicht in den letzten Jahren bemängelt wurden. Bis Ende 2011 sollen alle Schulen den Brandschutzstandards entsprechen, sagte Bernd Richter, Chef der städtischen Immobilienverwaltung.
Die Landeshauptstadt führt derzeit das größte Investitionspaket der letzten Jahrzehnte in die Bildungsinfrastruktur der Landeshauptstadt durch. Etwa 120 Millionen Euro sollen in den nächsten vier Jahren in Kitas und Schulen investiert werden, die mehr als 19 Millionen Euro würden jetzt noch oben drauf kommen, so Jakobs. Dafür werde keine andere Maßnahme wegfallen, betonte der Oberbürgermeister.
Die Schulen sowie die Fraktionen im Rathaus sind gestern über den geplanten Ringtausch in der Innenstadt informiert worden. Demnach soll die Rosa-Luxemburg-Grundschule spätestens bis zu den Herbstferien dieses Jahres wieder in ihr Schulhaus in der Burgstraße einziehen. Es wird derzeit saniert, die Schüler sind im Nachbargebäude des DDR-Plattenbaus untergebracht. Durch den langen Winter habe es laut Richter einige Verzögerungen gegeben. Wenn die Luxemburg-Schule umgezogen ist, sollen die Schüler der Eisenhart-Schule in den unsanierten Teil des Baus aus den 70er Jahren ziehen und dort mindestens ein Jahr bleiben. Laut Jakobs sollen nun die Schulkonferenzen entscheiden, ob die Eisenhart-Grundschule nach einem Jahr wieder in ihr Gebäude in der Kurfürstenstraße zieht oder erst nach frühestens zwei Jahren, wenn die gesamte Maßnahme am Campus abgeschlossen ist.
Befürchtungen, die Eisenhart-Grundschule bleibe jetzt endgültig in der Burgstraße – wie es die Stadt vor zwei Jahren geplant hatte – widersprach die Verwaltung. Bildungsdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) sagte gestern, es bleibe keine andere Wahl: „Die Räume in der Burgstraße reichen als Ausweichquartier aus.“ Und wenn nicht, „selbst Container wären möglich“, so Magdowski. Der Umzug der Schule sei die beste der verschiedenen Varianten gewesen. Geprüft worden sei, die auf dem Hof der Schule stehenden Container aufzustocken. Dies sei am zu schwachen Fundament gescheitert. Container auf dem Sportplatz Kurfürstenstraße würden wegen des schwammigen Bodens bald versinken, sagte Bernd Richter.
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