Landeshauptstadt: Helmut Erker tritt zurück

Potsdams Behinderte bekommen für die kommenden Monate mit Sabina Scheurer eine neue Beauftragte, die sich für ihre Probleme einsetzen soll. Dies sagte gestern eine Sprecherin der Stadt – und bestätigte Gerüchte, wonach der derzeitige Behindertenbeauftragte Helmut Erker aus „gesundheitlichen Gründen“ zurückgetreten ist. Nun werde seine Stelle neu ausgeschrieben, das Verfahren dazu sei im Gang. Scheurer ist zugleich die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt.

Die Personalie wird auch im nächsten Sozialausschuss ein Thema. „Ich denke, es ist sinnvoll, wenn wir uns noch einmal über die Anforderungen für das Amt klar werden“, sagte gestern Ausschussvorsitzende Klara Geywitz (SPD) den PNN. Dabei sei die Frage zu stellen, ob die bestehende Aufteilung in jeweils Extra-Beauftragte für Frauen, Ausländer und Behinderte so bestehen bleibe wie bisher. Von Scheurer als Übergangslösung erwarte sie, sich bei akuten Problemen um die Belange von behinderten Menschen zu kümmern – und den lang angekündigten Behindertenführer zu vollenden. Ein Fazit zur Arbeit von Erker wolle sie dagegen nur „ungern“ geben. Deutliche Kritik an Erker, der das Amt 2004 übernommen hatte, kam allerdings aus dem Behindertenbeirat. „Viel ist in seiner Zeit nicht passiert, vieles ist liegen geblieben“, sagte Beiratsvorsitzender Hans-Eberhard Bewer den PNN auf Anfrage. Erker war mehrfach offenbar ungenügend vorbereitet in Ausschüssen der Stadt erschienen und hatte sich zum Teil heftiger Kritik von Stadtverordneten ausgesetzt.

Dagegen komme der Behindertenbeirat mit Scheurer nun als Zwischenlösung „ganz gut“ aus, sagte Bewer – auch wenn diese wegen ihrer Doppelfunktion oft Terminprobleme habe. Deswegen hoffe er schnell auf einen richtigen Nachfolger für Erker – „jemanden, der sich bei der Arbeit mit Behinderten auskennt“. Als Wunschtermin nannte Bewer den November, damit der jetzige Beirat vor seiner Neuwahl den neuen Behindertenbeauftragten noch einmal kennenlernen kann. H. Kramer

H. Kramer