ATLAS: Hemmschuh
Guido Berg über die Rolle der Krankenkassen in der Stadt Potsdam
Stand:
Es deutet sich an, dass die Krankenkassen zu einem Hemmschuh für die Entwicklung von Medizin und Gesundheitswesen werden. Sie verweigern die Bezahlung innovativer Neuerungen und das selbst dann, wenn sie nicht nur zur einer Verbesserung der Situation von Patienten sondern auch absehbar zu Kostenersparnissen führen. Das Klinikum „Ernst von Bergmann“ führte in der vergangenen Woche das modernste weltweit angebotene Diagnosegerät zur Krebserkennung ein – doch die Krankenkassen weigern sich, die Kosten zu übernehmen. Der Patient muss in die eigene Tasche greifen – obwohl mit dem Gerät oft mehrere andere Diagnoseverfahren eingespart werden können. Ebenso kurzsichtig verhalten sich die Kassen in den letzten Stunden todkranker Patienten. Sie verweigern dem ambulanten Potsdamer Hospizdienst die Gründung eines stationären Hospizes mit dem Hinweis auf bestehende Hospizbetten im Land. Es ist jedoch für die 145 000-Einwohner-Stadt Potsdam keine Lösung, im fernen Lehnin eine stationäre Hospiz-Einrichtung zu wissen. Schließlich sollen nicht nur die Sterbenden beim Sterben begleitet werden, sondern auch die Angehörigen beim Trauern und Abschiednehmen. Das geht für die Potsdamer nur mit einer lokalen Lösung vor Ort.
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