ATLAS: Herausforderung
Nein, es wäre zu kurzsichtig gedacht, außerdem ein Kniefall vor aktuellen Gegebenheiten und vor politischem Druck: Die 13 Millionen Euro, die Potsdam für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee ausgeben möchte, sollen ruhig weiter im Haushaltsplan bleiben. Diesen ohnehin gewaltigen Finanzakt der Stadt auszuspielen gegen die Tatsache, dass Potsdam auch dann noch ein Defizit hätte, wenn die Landeshauptstadt sämtliche freiwillige Ausgaben streichen würde, hieße die Kapitulationsurkunde zu unterzeichnen.
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Nein, es wäre zu kurzsichtig gedacht, außerdem ein Kniefall vor aktuellen Gegebenheiten und vor politischem Druck: Die 13 Millionen Euro, die Potsdam für einen öffentlichen Uferweg am Griebnitzsee ausgeben möchte, sollen ruhig weiter im Haushaltsplan bleiben. Diesen ohnehin gewaltigen Finanzakt der Stadt auszuspielen gegen die Tatsache, dass Potsdam auch dann noch ein Defizit hätte, wenn die Landeshauptstadt sämtliche freiwillige Ausgaben streichen würde, hieße die Kapitulationsurkunde zu unterzeichnen. Eine Stadt wie Potsdam muss noch soweit handlungsfähig bleiben, dass auch freie Ufer möglich sind (es sei denn, der Bund verkauft die noch freien Flächen am Seeufer an private Interessenten – dann ist das Spiel aus). Allerdings bedarf es für eine Besserstellung der Einsicht der Landesregierung. Es ist aber kaum vorstellbar, dass urplötzlich ein Geldregen über Potsdam und die anderen – ebenfalls von überbordenden Ausgaben betroffenen – kreisfreien Städte hereinbricht. Was in diesem Fall für Brandenburg/Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus wohl ein Desaster darstellen würde, wäre für Potsdam eher eine Herausforderung – nämlich die vergleichsweise hervorragenden Standortfaktoren und glänzenden Zukunftsaussichten der Stadt in bare Münze umzusetzen.
Michael Erbach
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