zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Herausragende Orte

Sieben Potsdamer Projekte sind ausgewählte Orte im Wettbewerb Land der Ideen

Stand:

Das lampenähnliche klapp- und tragbare, etwa eineinhalb Kilo schwere Gerät kann Unglaubliches: Es beherrscht 170 Sprachen und erfasst Texte aller Art mit einer winzigen Kamera – Bücher, Zeitungen, Dokumente. Sind die Texte falsch herum gedreht, werden sie trotzdem gelesen. Doch das Gerät leistet weit mehr als ein Scanner. Es wandelt die erfassten Daten mit einer Texterkennungssoftware in Sprache um und liest sie vor. Das Vorlesegerät, entwickelt von den Informatikern Cüneyt Göktekin und Oliver Tenchio von der beyo GmbH Potsdam, gilt als einzigartig und sorgte dafür, dass das Potsdamer Unternehmen eines der 365 ausgewählten Orte des Projektes „Deutschland – Land der Ideen“ im kommenden Jahr ist.

Brandenburgweit wird es 15 Projekte geben, die zu den ausgewählten Orten gehören, darunter sieben in der Landeshauptstadt. Es ist die höchste Anzahl ausgewählter Orte in Potsdam seit Beginn des Wettbewerbes im Jahr 2006. Waren es anfangs drei und im Vorjahr fünf, so präsentieren sich in diesem Jahr drei Potsdamer Unternehmen als Ort der Ideen.

Das Vorlesegerät der beyo GmbH soll die Lebensqualität von Blinden und Sehbehinderten verbessern. Dabei handele es sich um das weltweit erste transportable, kamerabasierte Gerät, heißt es seitens der Jungunternehmer. Die Geschäftsidee geht auf ein Studienprojekt zurück. „Wir haben Fußball spielenden Robotern das Sehen beigebracht, dieses Know-how nutzten wir weiter“, erklärte der ehemalige Student der FU-Berlin, Cüneyt Göktekin. Im Studium haben sie den Prototypen eines Vorlesegerätes konstruiert und sich damit am Ideenwettbewerb „Bionik“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligt. Da in der Bionic Technik und Biologie zusammentreffen, entwickelten Göktekin und Tenchio eine Kamera, die durch die technische Umsetzung des menschlichen Zitterns eine hohe Auflösung erreicht. In dem heutigen Produkt stecken etwa vier Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit, in der die beiden Informatiker eng mit Blindenverbänden zusammenarbeiteten. Bei der Firmengründung im März 2007 stand den Informatikern die Brandenburg Capital GmbH zur Seite. pst

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })