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Von Michael Meyer: Herber Rückschlag

Nach zwei Überraschungssiegen verlor Babelsberg 03 am Samstag daheim gegen den 1. FC Saarbrücken 0:2

Stand:

Dietmar Demuth war sichtlich sauer. „Das war heute eine Einstellungsfrage, und das macht mich fuchsteufelswild“, grollte der Cheftrainer des SV Babelsberg 03 nach der 0:2 (0:1)-Heimniederlage des Fußball-Drittligisten am Samstag gegen den 1. FC Saarbrücken. „Wir waren bei den Gegentoren schön im Winterschlaf“. Nach zwei überraschenden Siegen gegen den FC Heidenheim (4:3) und bei Dynamo Dresden (1:0) machte sich unter den 1779 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion Ernüchterung breit: Marcus Mann (23.) und Maik Schutzbach (90.+2) köpften und schossen den Mitaufsteiger nach zuletzt zehn Spielen ohne Sieg zu drei Punkten. Nulldrei dagegen spielte schlecht, außerdem sah Almedin Civa seine fünfte Gelbe Karte und fehlt dem SVB so zum Hinrunden-Abschluss am kommenden Samstag beim SVSandhausen.

„Wir haben uns heute wieder so amateurhaft wie in den ersten Spielen angestellt. Beim ersten Tor fehlte die klare Zuordnung“, monierte Mannschaftskapitän Marian Unger. Seine Truppe war in der Anfangsviertelstunde durchaus spielbestimmend, doch Anton Makarenko schoss über die Querlatte (10.). Tom Schütz tat gleiches nach einem Freistoß Guido Kocers (12.). Dann aber drehten die Gäste auf; vor allem Nico Zimmermann. Nach seinem Freistoß von links köpfte Manuel Zeitz in die Nulldrei-Maschen, aber Schiedsrichter Eduard Beitinger (Regensburg) entschied auf Abseits (19.). Glück für die Platzherren, die durch diese Szene hätten gewarnt sein müssen. Doch denkste: Als nur drei Minuten später wieder Zimmermann einen Freistoß von rechts vor den SVB-Kasten jagte, standen sogar drei Saarbrücker frei, und Mann köpfte unbehindert zum 0:1 ein.

Vielleicht wäre die Partie anders gelaufen, wäre kurz darauf Makarenko nach einer Kocer-Flanke vom rechts nicht mit seinem Kopfball am glänzend reagierenden FC-Schlussmann Enver Marina gescheitert (25.). Die Gäste standen mit der Führung im Rücken aber gut gestaffelt, zeigten sich ballsicher, zweikampfstark und abgeklärt und sorgten bei Kontern für Gefahr. Zum Glück fälschte Schütz einen Schuss Manuel Stieflers noch zur Ecke ab (51.), klärte Unger per Fußabwehr, nachdem Müller den Ball Stiefler in den Lauf gespielt hatte (54.), war Unger bei einem Zimmermann-Freistoß (58.) und einem Drehschuss Giuseppe Pisanos (74.) zur Stelle. Fehlanzeige auf der Gegenseite, und als in Babelsbergs Schlussoffensive alles nach vorn rückte, ließ sich Schutzbach in der Nachspielzeit nach weiter Flanke Mark Lerandys von rechts im linken Strafraum nicht beim Schuss hoch in die Mitte des Kastens stören.

„Wir hatten über die 90 Minuten nicht viele Ideen nach vorn und hätten mit dieser Leistung heute auch einen Punkt nicht verdient“, meinte selbstkritisch Tom Schütz, der am Samstag noch einer der besten Nulldreier war. „Wir haben den Babelsbergern heute nicht viel zugelassen“, freute sich FC-Coach Jürgen Luginger. Sein Babelsberger Kollege dagegen zeigte eine versteinerte Miene. „Die Niederlage heute lag nicht am starken Gegner, sondern an unserer schwachen Leistung“, erklärte er. „Wir müssen auch kämpfen und rennen und nicht nur Fußball spielen. Das war hoch fahrlässig, was wir heute gezeigt haben. Es gibt in dieser Woche noch einiges zu besprechen!“ Dietmar Demuth war richtig sauer.

Babelsberg: Unger; Evers, Hoffmann, Surma (69. Hebisch), Paul; Civa (46. Koc), Schütz; Kocer, Müller, Makarenko (79. Hahne); Stroh-Engel.

Saarbrücken: Marina; Otto; Mann, Lerandy, Buchner; Sieger, Zeitz; Kohler (90. Fuchs), Stiefler (75. Özbek), Zimmermann (83. Schutzbach); Pisano.

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