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Landeshauptstadt: Herbizideinsatz: Schlösserstiftung zahlte 103,50 Euro Bußgeld

Ordnungsbehörde wurde selbst zur Kasse gebeten / Sprecher: Haben nun Ausnahmegenehmigung beantragt

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Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) bereits im Frühjahr diesen Jahres einen Bußgeld-Bescheid wegen unerlaubten Einsatzes von Pflanzenvernichtungsmitteln auf Wiesen und Wegen des Parkes Babelsberg erhalten. Das Pflanzenschutzamt in Frankfurt (Oder) erließ bereits am 28. März diesen Jahres einen Bußgeldbescheid über 103,50 Euro, bestätigte gestern Stiftungssprecher Ulrich Henze. Die Stiftung habe keinen rechtlichen Einspruch erhoben und das Bußgeld bezahlt. Der Herbizideinsatz erfolgte im Frühjahr 2007 und war von der Bürgerinitiative Babelsberger Park öffentlich gemacht worden. Die Schlösserstiftung hatte Nachfragen nach dem Stand des Bußgeldverfahrens bislang nicht oder ausweichend beantwortet. Ein Bußgeld für die Schlösserstiftung gilt als pikant, da sie in ihren Parks selbst als Ordnungsbehörde tätig ist und Bußgelder etwa für unerlaubtes Fahrradfahren erhebt. Mittlerweile seien Ausnahmegenehmigungen für den Herbizid-Einsatz beantragt worden, so Henze weiter.

Wie Georg Bittcher von der Bürgerinitiative Babelsberger Park den PNN sagte, habe das Pflanzenschutzamt den Herbizideinsatz der Stiftung auch deshalb kritisch gesehen, weil er in der Nähe von sogenannten Sinkkästen erfolgt sei, bei denen Oberflächenwasser der Gehwege in die obere Grundwasserschicht gelangt. Zudem hätten die Herbizide Bittcher zufolge indirekt zu großen Schäden geführt: Wildschweine wühlten verstärkt die verwelkten Wiesenstellen durch, da sie darunter schmackhafte Bodenschädlinge wie Engerlinge vermuteten. Guido Berg

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