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ATLAS: Herkulesaufgabe

Der Schritt war überfällig. Manche Härte in den Grabenkämpfen, manchen Zwist hätten sich die Garnisonkirchenbefürworter wohl ersparen können, hätte an der Spitze der Fördergesellschaft schon früher ein anderer gestanden als Burkhart Franck.

Von Peer Straube

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Der Schritt war überfällig. Manche Härte in den Grabenkämpfen, manchen Zwist hätten sich die Garnisonkirchenbefürworter wohl ersparen können, hätte an der Spitze der Fördergesellschaft schon früher ein anderer gestanden als Burkhart Franck. Und womöglich hätte man auch ein bisschen mehr auf dem Spendenkonto gehabt. Bei allen Verdiensten, die der am Wochenende abgelöste Ex-Oberst haben mag: Die Fähigkeit zum Ausgleich, zu Kompromissen, zur Verständigung mit jenen, die Zweifel daran hegen, dass eben nicht doch eine reine Militärkirche aufgebaut wird. Auf den Neuen wartet eine Herkulesaufgabe. Er muss Kritiker überzeugen, er muss Brücken bauen – und er muss es schaffen, dass aus dem Spendenrinnsal ein steter und üppiger Strom wird. Noch fehlt etwa die Hälfte der Bausumme, rund 20 Millionen Euro also. Dafür Mäzene zu finden, dürfte umso leichter fallen, je weniger Streit es um das Vorhaben gibt. Nun wird niemand erwarten, dass die Fundamentalopposition am ganz linken Ende des Spektrums ihren Widerstand aufgibt. Das ist wohl fast aussichtslos. Wenn es Matthias Dombert aber gelingt, die breite Masse zu überzeugen, ist viel gewonnen. Versöhnungsarbeit muss geleistet werden – für ein Versöhnungszentrum. Und nicht nur eine Kirche.

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