Sport: Herman Andreev bietet seine Arbeitskraft an
Neues vom einstigen Babelsberger Trainer Hermann Andreev gab es am vergangenen Sonntag um 13.40 Uhr auf dem Sportplatz an der Osloer Straße in Berlin zu hören.
Stand:
Neues vom einstigen Babelsberger Trainer Hermann Andreev gab es am vergangenen Sonntag um 13.40 Uhr auf dem Sportplatz an der Osloer Straße in Berlin zu hören. Andreev schaute mal wieder bei seinem ehemaligen Verein SV Yesilyurt vorbei. Aber er sagte nicht nur, wie häufiger in den letzten Monaten, „Guten Tag“, sondern auch unter Zeugen: „Ich biete meinen Arbeitskraft als Cheftrainer an.“ Schatzmeister Ümit Ünsal, mit der Verteilung des Pressematerials beschäftigt, schaut kurz auf, antwortete dann: „Wir besprechen das mit dem Vorstand.“ Auf dem Platz dribbelte sich die Mannschaft für das Spiel gegen Torgelow warm.
Andreevs Angebot kam nicht überraschend. In der vergangenen Woche wurde sein Prozess vor dem Arbeitsgericht Berlin fortgesetzt. Und erneut vertagt. Nun soll am 16. Oktober im Rahmen einer Beweisaufnahme geklärt werden, warum Andreev nach einer Vorstandssitzung am 9. November 2005, an der er teilnahm, nicht mehr als Trainer von Yesilyurt tätig war. Weil er freiwillig ging, wie der Weddinger Verein behauptet? Oder weil er freigestellt wurde, wie Andreev es sieht?
Andreev trägt die Beweislast, als Zeugen sind Vorstandsmitglieder des Vereines geladen. „Wie wahrscheinlich ist es, dass ich als Berufs-Trainer einfach weggehe und verzichte?“, wundert sich Andreev – der 2001 den SV Babelsberg 03 in die 2. Bundesliga führte – über die Entwicklung des Prozesses. Denn weil ebenfalls unklar ist, ob er nach jenem Tag seine Arbeitskraft tatsächlich angeboten hat, droht ihm eine unerwartete Niederlage. Vom Gericht über diese Auswirkungen belehrt, hat Andreev offenbar reagiert. Da er zweimal in der Geschäftsstelle niemanden antraf, tauchte er nun beim Spiel auf.
„Ich gehe davon aus, dass die Zeugen wahrheitsgemäß aussagen werden“, wehrte sich Andreevs Anwalt Kessler in der Verhandlung gegen eine vergleichsweise Einigung. Diese wird auch dadurch erschwert, dass das Arbeitsamt mittlerweile Andreev bezahlt. Eingeklagt sind zunächst 30 000 Euro, letztlich geht es aber um Erfüllung bis zum 30. Juni 2007. Am Rande des Spielfeldes fand dann doch kein Gespräch mehr statt. I. H.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: