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Landeshauptstadt: Heros-Standort Potsdam bislang gesichert

Heute soll Insolvenzverfahren eröffnet werden / US-Käufer will neuen Namen

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Industriegebiet - Nach Ansicht des Heros-Insolvenzverwalters Manuel Sack kann die Potsdamer Filiale des Geld- und Werttransportdienstleisters erhalten bleiben. „Ich vermute, dass Potsdam als eine der größeren Zweigstellen Bestand hat“, sagte Sack auf PNN-Nachfrage.

Der im Industriegebiet gelegene Heros-Standort mit rund 200 Mitarbeitern gehörte bis November 2005 zum schwedischen Securitas-Konzern, der seine Werttransporte-Sparte an Heros verkaufte. Der deutsche Marktführer hatte im Februar diesen Jahres nach einem Skandal um mutmaßliche Betrügereien Insolvenz anmelden müssen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Heros zum 1. Mai an den US-amerikanischen Finanzinvestor Matlin Patterson verkauft werde.

Der Bundesfachgruppenleiter Wert- und Geldtransporte bei der Gewerkschaft Ver.di, Gerald Richter, erklärte, am heutigen Freitag komme der Gläubigerausschuss zusammen. „Ich gehe davon aus, dass dann das Insolvenzverfahren eröffnet wird.“ Von Seiten des Insolvenzverwalters gebe es optimistische Zeichen, dass die Löhne in voller Höhe weitergezahlt werden, sagte Richter. Er sieht nach zweitägigen Gesprächen mit dem Eigentümer auch „gute Chancen“, dass die Potsdamer Filiale erhalten bleibt. Bei einer weiteren Gesprächsrunde mit Insolvenzverwalter und neuem Eigentümer am 4. Mai solle es definitive Informationen geben, welche Standorte geschlossen werden.

Matlin Patterson will das Geschäft unter neuem Namen fortführen. Derzeit würden die neuen Eigentümer laut Insolvenzverwalter Sack jede der bundesweit rund 70 Heros-Filialen überprüfen und die Umstrukturierungsmaßnahmen planen. Von den rund 4600 Stellen in Deutschland sollen 1600 gestrichen werden. Das werde sozialverträglich geschehen, erklärte Sack. „Eigentümer und Betriebsräte sind sich einig, die vom geplanten Stellenabbau Betroffenen in eine neu zu gründende Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft einzugliedern.“ Ver.di-VertreterRichter geht nicht davon aus, dass in der Potsdamer Filiale Stellenkürzungen vorgesehen sind. „Offizielle Planungen liegen noch nicht vor, aber bislang sollen an Standorten, die erhalten bleiben, alle Arbeitsverträge übernommen werden.“ Für die gesicherten Standorte will Ver.di mit Matlin Patterson über einen Standortsicherungstarifvertrag verhandeln. Richter bestätigte, dass der amerikanische Investor bereits signalisiert habe, die Arbeitsbedingungen „entwickeln zu wollen“. Der Gewerkschaftsvertreter kann sich sogar vorstellen, dass durch die Neustrukturierung des Geschäfts die Potsdamer Zweigstelle aufgewertet werden könnte.

Von der Schließung betroffen seien vor allem Standorte, an denen sich mehrere Niederlassungen befinden, so Insolvenzverwalter Sack. Im Großraum Berlin befinden sich neben der Potsdamer Filiale noch zwei Standorte in der Bundeshauptstadt. „Aber die Potsdamer Zweigstelle bedient andere Fahrbereiche als die Berliner Niederlassungen.“ KG

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