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Landeshauptstadt: Herunterfallender Beton

Architekturbüro plant neue Bibliotheksfassade

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Innenstadt - Die Fassade der Stadt- und Landesbibliothek Am Kanal bröckelt. Seit dieser Woche entfernt nun eine Fachfirma alle maroden Putzteile von den Außenwänden der Bücherei. Zwar seien die herunterfallenden Betonstückchen nur „tischtennisballgroß“, sagte Bernd Richter vom Kommunalen Immobilien Service (KIS) gestern den PNN. Dennoch sei die Reparatur aus Sicherheitsgründen notwendig. Die Passanten sollten sich „keine kleinen Beulen“ holen, so Richter. Ein vorbeigehender Potsdamer hatte vergangene Woche bemerkt, dass sich der Putz löst und die Bibliotheksmitarbeiter informiert.

Seit ihrer Errichtung 1974 sei die Bibliothek so gut wie nie überarbeitet worden, so Richter. Doch nun würden die Stahlträger der dem Gebäude vorgehängten Fassadenelemente rosten, erklärte er. Die Rostausblühungen führten dazu, dass die darauf liegende Betonschicht aufplatze und schließlich abbröckle. Aus diesem Grund ist derzeit auch der Innenhof der Bücherei geschlossen, der schon Anfang dieser Woche repariert wurde. Bibliotheksleiterin Marion Mattekat wartet nun auf die Bauabnahme. Erst dann können die Bibliotheksnutzer dort wieder auf den Bänken neben grünen Topfpflanzen Bücher lesen. Schöner sei der zerschlissene Innenhof durch die Reparatur allerdings nicht geworden, meint Mattekat. Es sei wichtig, dass bald „gebäudeseitig Sanierungsmaßnahmen stattfinden“, betonte sie. Wie diese aussehen könnten, prüft derzeit das Potsdamer Architekturbüro Becker, so Richter. Reiner Becker und seine 18 Architekten und Ingenieure haben 1995 bereits den Umbau der Fachhochschulbibliothek Brandenburg (Havel) geplant. In Potsdam sei vorgesehen, auch den Innenbereich der Bibliothek zu erneuern, die Räume zu optimieren. Eine ganze Etage soll so später für andere kommunale Zwecke genutzt oder an Dritte vermietet werden, so Richter.

Wie die sanierte Bibliothek von außen aussehen könnte, stehe noch nicht fest. Möglich sei, dass die Fassade wieder sehr ähnlich gestaltet werde oder aber als komplette Glasfront. Wahrscheinlich sei jedoch, dass die vorgehängte Putzfront von 1974 vollständig entfernt werde. Noch in diesem Herbst sollen laut Richter die ersten Vorentwürfe und Kostenanalysen fertig sein. Dann würde geprüft, wie die Sanierung finanziert werden könnte. Mit rund acht Millionen Euro Kosten rechne der KIS. Die derzeitigen Reparaturen kosten laut Richter rund 10 000 Euro. Mit einer Hebebühne fahren die Bauarbeiter noch bis voraussichtlich nächste Woche rund um das Gebäudes, um den losen Beton abzuklopfen und den Stahl mit einem Antikorrosionsmittel zu behandeln. just

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