ATLAS: Heuchelei
Guido Berg sagt, die James- Krüss-Schule muss erhalten bleiben
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Man ist ja einiges gewöhnt. Die Politik konfrontiert den Bürger regelmäßig mit der krudesten Dialektik. Sie spart nicht mit Heuchelei; Tarnen und Täuschen ist ihre Devise, vernebeln der wahren Absichten Teil ihres Geschäfts. Kaum jemand stört sich noch daran. Doch wenn es um Kinder geht, schlägt es gern noch mal dem Fass den Boden aus. Wie nun bekannt wurde, wird versucht, der James- Krüss-Sprachförderschule die Existenzgrundlage zu entziehen. Ihr werden keine Schüler mehr zugewiesen, obwohl es Schüler in der Stadt gibt, die eine Sprachförderung benötigen. Das Perfide hierbei: Das staatliche Schulamt führt nicht niedrige Schulbudgets als Begründung an. Nein, vielmehr gebe es jetzt ein Konzept, das viel besser sei für die Schüler. Es sei gut für Schüler mit Handicap, wenn sie mit „normal-entwickelten“ Schülern gemeinsam lernen. – Für leichte Fälle ist das völlig richtig, aber auch nur dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, was nicht der Fall ist. Stark beeinträchtigte Schüler – wir reden da im Fall der Krüss-Schule nicht vom Lispeln – brauchen jedoch zuvor eine ganz individuelle, zeitaufwändige Hilfe von speziell ausgebildeten Lehrern. Diese zu verwehren ist nicht gut für die Kinder – das muss der amtlichen Heuchelei deutlich entgegen gehalten werden.
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