Landeshauptstadt: Heuer: Tierheim zu teuer
Stadtverordneter für Vertrag mit privater Tierpension
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Angesichts der geschätzten Kosten für ein Tierheimneubau bezweifeln einige Stadtverordnete, ob sich Potsdam einen Neubau wirklich leisten muss. Der Stadtverordnete Pete Heuer (SPD) sagte gestern den PNN, die kommunale Pflichtaufgabe der Fundtierbetreuung könne auch weiterhin vom Pfötchenhotel in Beelitz erledigt werden. Dies kostet die Stadt nach eigenen Angaben derzeit 140 000 Euro pro Jahr. Das neue Tierheim, das am Ende der Kienhorststraße in Fahrland entstehen soll und gegen das es heftige Bürgerproteste gibt, würde rund 430 000 Euro pro Jahr kosten. Heuer sagte, der Beschluss für ein Tierheim sei 2008 auf Drängen der Linken gefallen, die nun bekannten Kosten seien damals nicht absehbar gewesen. Deshalb müsse sich die Stadtpolitik korrigieren. Er habe bereits Unterstützung aus der SPD- Fraktion signalisiert bekommen und wende sich nun an die anderen Stadtverordneten, so Heuer. Um ein Tierheim für Potsdam wird seit Jahren gerungen, immer wieder gab es Rückschläge. Nach PNN-Informationen wird auch in der Stadtverwaltung ein Tierheim-Neubau nicht mehr als zwingend angesehen. Unklar ist allerdings, warum das Tierheim auf einmal so teuer ist: Als vor zwei Jahren der Plan bestand, das Tierheim im Ortsteil Eiche von der Treberhilfe und der Tiertafel zu errichten, war das Rathaus noch von Kosten in Höhe von 285 000 Euro pro Jahr ausgegangen. In ihrer aktuellen Kalkulation gibt das Rathaus die Kosten – falls es die Gesellschaft für berufliche Ausbildung (GBA) und die Tiertafel betreiben sollten – am Standort Eiche mit sogar 580 000 Euro pro Jahr an: 150 000 Euro mehr als das Betreiberduo in Fahrland benötigen würde. Über das Projekt müssen die Stadtverordneten in den kommenden Wochen in den Fachausschüssen beraten, einigte sich das Stadtparlament am Mittwoch in nicht-öffentlicher Sitzung. HK
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