Bau von Wohnungen im "Waldpark" Babelsberg: Heuer: Wertsteigerung für Grundstück an Stadt
Babelsberg - Der geplante Bau von Wohnungen im sogenannten Waldpark in Babelsberg sorgt weiter für Unmut in Teilen der SPD. Der stellvertretende Fraktionschef in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Pete Heuer, verlangte am Dienstag in der Sitzung des Bauausschusses mehr Informationen darüber, wie die Wertsteigerung durch die Umwidmung des Grundstückes in Bauland abgeschöpft werden soll.
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Babelsberg - Der geplante Bau von Wohnungen im sogenannten Waldpark in Babelsberg sorgt weiter für Unmut in Teilen der SPD. Der stellvertretende Fraktionschef in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, Pete Heuer, verlangte am Dienstag in der Sitzung des Bauausschusses mehr Informationen darüber, wie die Wertsteigerung durch die Umwidmung des Grundstückes in Bauland abgeschöpft werden soll. Ziel müsse es sein, einen höheren Anteil an Sozialwohnungen in dem Gebiet durchzusetzen, sagte Heuer den PNN.
Wie berichtet hatte der Bauträgerunternehmer Wolfhard Kirsch für zwei Millionen Euro ein Areal gekauft, das im Flächennutzungsplan zu 70 Prozent als billiger Wald und zu 30 Prozent als teures Bauland ausgewiesen war. Das Stadtparlament hatte dann im vergangenen Jahr einer Umwidmung zu Bauland zugestimmt. Heuer zufolge bedeutet dies eine Wertsteigerung des Grundstücks von rund einer Million Euro, die aber nicht beim Eigentümer verbleiben dürfe. Der Verwaltung zufolge sind bislang rund 400 000 Euro abgeschöpft. Über die restlichen 600 000 Euro habe es am Dienstag keine Informationen geben, betonte der SPD-Politiker. „Ich möchte jetzt die exakten Zahlen sehen“, fügte er hinzu. Diese sollen nun in der nächsten Sitzung des Bauausschusses vorgelegt werden. „Dann kommt es zum Showdown“, sagte Heuer. Es könne durchaus verschiedene Varianten geben, wie die Wertsteigerung der Stadt zugutekommen könne. Er kritisierte zugleich die Stadtverwaltung dafür, dass die nötigen Informationen über die Abschöpfung noch nicht vorliegen würden. „Wieso wurde das nicht berücksichtigt?“, fragte Heuer.
Kirsch, ebenfalls Stadtverordneter für das Bürgerbündnis und Mitglied im Bauausschuss, verwies am Mittwoch auf die Leistungen, die mit dem Bau der Siedlung verbunden seien und der Stadt zur Verfügung gestellt würden. So entstehen dort eine Grundschule, ein Kinderhort mit 20 Plätzen sowie eine Freizeitanlage mit Spielfläche. „Wir pflegen das auch noch drei Jahre lang“, sagte Kirsch den PNN. Außerdem sei ein angrenzender Park geplant, der künftig öffentlich genutzt werden könne. Der Park werde der Stadt kostenlos übertragen, fügte Kirsch hinzu. Schließlich ist bereits eine Ersatzaufforstung an anderer Stelle außerhalb von Potsdam geplant. Offen zeigte er sich dafür, die Freizeitanlage besser erreichbar zu machen. Dabei geht es vor allem um den Bau zusätzlicher Wege von den angrenzenden Wohnbereichen in die neue Siedlung.
Kirsch war lange Jahre SPD-Stadtverordneter, bis er nach einem Streit aus der Fraktion austrat und jetzt für das Bürgerbündnis in der SVV sitzt. Bei der Sitzung am Dienstag zu dem Projekt an der Großbeerenstraße erklärte er sich aber für befangen und zog sich aus der Beratung zurück. Im „Waldpark“ sollen künftig rund 250 Wohnungen entstehen. Das Areal liegt an der Großbeerenstraße zur Grotrianstraße.Stefan Engelbrecht
Stefan Engelbrecht
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