Homepage: Heute Extrem, morgen Normalität Klimawandel: PIK-Studie zeigt Brennpunkte
Leere Fischernetze, starke Regenfälle, Dürren, Wirbelstürme – schon einzelne Folgen des Klimawandels können verheerende Auswirkungen haben. „Wenn sich die Klimafolgen in mehreren Sektoren überlappen, können sich Wechselwirkungen ergeben – was dann möglicherweise ein Vielfaches an Druck auf die Lebensgrundlagen der Menschen in den betroffenen Regionen bedeutet“, sagt Franziska Piontek vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
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Leere Fischernetze, starke Regenfälle, Dürren, Wirbelstürme – schon einzelne Folgen des Klimawandels können verheerende Auswirkungen haben. „Wenn sich die Klimafolgen in mehreren Sektoren überlappen, können sich Wechselwirkungen ergeben – was dann möglicherweise ein Vielfaches an Druck auf die Lebensgrundlagen der Menschen in den betroffenen Regionen bedeutet“, sagt Franziska Piontek vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). „Das ist der Grund, warum wir untersucht haben, wo gleich in mehreren Sektoren der Klimawandel schmerzlich spürbar werden könnte. Es zeigt sich, dass dies sowohl in Entwicklungsländern als auch in Industrieländern der Fall ist.“ Piontek ist Leitautorin einer Studie, die jetzt im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienen ist.
Folgen des Klimawandels wirken sich auf viele Bereiche, etwa Ernten, Ökosysteme, Gesundheit und die Verfügbarkeit von Wasser aus. Veränderungen in mehreren dieser Sektoren sind laut der Studie in der Amazonas-Region, im Mittelmeer-Raum und in Ostafrika zu erwarten. Jeder zehnte Mensch lebt demnach schon heute an einem Ort der Erde, der bis zum Ende des Jahrhunderts zu einem der Brennpunkte der Folgen ungebremster globaler Erwärmung werden kann. Nach einem Worst-Case-Szenario könnte möglicherweise fast die ganze von Menschen bewohnte Erdoberfläche von Veränderungen in mehreren Sektoren betroffen sein.
„Was heute ein Extrem ist, könnte morgen die neue Realität sein“, sagt deshalb Ko-Autor Qiuhong Tang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Das gelte etwa für den Mittelmeerraum. Die Forscher hätten für die Studie unter anderem die Verfügbarkeit von Wasser in den vergangenen dreißig Jahren verglichen. Als Grenze galt dabei die Verfügbarkeit von Wasser, die nur in den drei trockensten Jahren unterschritten wurde. „Wenn nun die durchschnittliche Verfügbarkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel unter diese Grenze fällt, sehen wir das als ernste Veränderung“, sagt Tang. alm
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