Landeshauptstadt: Hexenwahl zur Walpurgisnacht am Winzerberg

Sanssouci – Erstmals tanzt die Hexe mit Schirm zur Walpurgisnacht in diesem Jahr auf dem Winzerberg. „Nachdem der Pfingstberg wegen einer anderen Veranstaltung nicht verfügbar war, sind wir auf den Winzerberg gestoßen“, so Sandra Kitzrow vom Autonomen Frauenzentrum, das gemeinsam mit dem Winzerberg-Bauverein die Feier in der Nacht vor dem 1. Mai organisiert.

„Wir rechnen mit tausend Leuten“, sagt Peter Räsch, Vorstand im Bauverein, der die verfallene Anlage in den letzten Jahren wieder ansehnlich gemacht hat. Auf dem 1980 Quadratmeter großen Gelände an der Ecke Weinberg-/Schopenhauerstraße mit dem Triumphtor als Eingang startet am 30. April um 19 Uhr der Tanz um das Feuer und die Vertreibung der bösen Geister. Zur Wahl der ersten Winzerberg-Hexe sind laut Kitzrow alle Gast-Hexen eingeladen, um sich mit fantasievoller Verkleidung um diesen geschichtsträchtigen Titel zu bewerben. Bis 23 Uhr dauert das Spektakel am festlich angestrahlten Weinberg.

Acht Euro, ermäßigt sechs Euro, soll der Eintritt kosten. Kinder bis zwölf Jahre müssen nichts bezahlen. Es gibt Marktstände und Erlebnisse für Kinder wie Basteln und Schminken, Treffen der Hexenkinder und Knüppelteig-Backen am Feuer. Für das leibliche Wohl ist mit Hexensuppe und Zaubertränken gesorgt. Der Verkehrsbetrieb bringt die Gäste mit der historischen „Hexen-Tram“ ab 17.55 Uhr vom Hauptbahnhof und ab 18.22 Uhr vom Bahnhof Pirschheide über die bekannten Haltestellen zum Luisenplatz.

Wie Katrin Aechtner vom Autonomen Frauenzentrum mitteilt, sei das Fest zum Andenken an die Heilige Walpurga auch Anstoß zum Gedenken, denn „im 15. und 16. Jahrhundert versank Europa in einen Inquisitionsrausch nie gekannten Ausmaßes.“ Mehr als neun Millionen Menschen, vor allem Frauen, habe die christliche Kirche als „Hexen“ ermordet. G.S.