Homepage: HFF steigt aus Studiengang Medien aus Eklat bei Europäischen Medienwissenschaften
Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“ wird die Kooperation des Bachelor-/ Master-Studiengangs Europäische Medienwissenschaft (EMW) nach Ablauf des Sommersemesters 2005 verlassen. Dies bestätigte der Rektor der HFF, Dieter Wiedemann nun gegenüber den PNN.
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Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Konrad Wolf“ wird die Kooperation des Bachelor-/ Master-Studiengangs Europäische Medienwissenschaft (EMW) nach Ablauf des Sommersemesters 2005 verlassen. Dies bestätigte der Rektor der HFF, Dieter Wiedemann nun gegenüber den PNN. Das Gemeinschaftsprojekt von Universität, Fachhochschule und Filmhochschule Potsdam verliert damit einen wichtigen Teil. Die Hochschulleitung der Universität äußerte Bedauern angesichts der Entscheidung der HFF, respektiere diese aber. Universität und Fachhochschule würden nun allein an der Verstetigung des Modellstudiengangs Master EMW (Master) weiterarbeiten. Dieser soll ab Wintersemester 2005/06 dem Beispiel des Bachelor folgen und ohne die Finanzierung der Bund-Länder-Kommission unterhalten werden. HFF-Rektor Wiedemann erklärte, dass der Grund für den Ausstieg der HFF vor allem in der inhaltlichen Nähe der EMW zum eigenen Studiengang Medienwissenschaft liege. Die Universität habe im letzten Jahr die Studieninhalte der Europäischen Medienwissenschaft neu ausgerichtet und sei dabei dem eigenen Studiengang zu nahe gekommen. Zwei ähnliche Studiengänge an der HFF zu unterhalten hält Wiedemann für nicht gerechtfertigt und mit Blick auf einen geplanten eigenen medienwissenschaftlichen Masterstudiengang für schwierig. Mit dem Austritt aus der Hochschulkooperation ziehe die HFF nun die logische Konsequenz aus diesem Umstand. Eine Zusammenarbeit mit Uni und FH in anderer Form schloss Wiedemann aber nicht aus. Beim Leiter des Studienganges Europäische Medienwissenschaft, Prof. Norbert Franz trifft diese Begründung auf Unverständnis. Große inhaltliche Ähnlichkeiten, die einen solchen Schritt allein rechtfertigten, gäbe es nach seiner Einschätzung nicht zwischen der EMW und der Medienwissenschaft, wie sie an der HFF gelehrt werde. In erster Linie werde der Gedanke an einen eigenen Masterstudiengang den Ausschlag für die Entscheidung der HFF gegeben haben. Die Folgen für die Europäische Medienwissenschaft schätzt Franz ernst ein, doch er ist optimistisch. Der Ausstieg bedeute eine große Umstellung und erfordere ein grundlegend verändertes Konzept vor allem für den Masterstudiengang. Denn während der Anteil der HFF-Veranstaltungen beim Bachelor nur gering ist, beträgt er im Masterstudiengang etwa ein Drittel. Fachhochschule und Universität haben nun bereits mit dem Akkreditierungsantrag ein neues Konzept für den Master EMW vorgelegt, das derzeit geprüft werde. Wird es ohne Beanstandungen akkreditiert, besteht die nächste Aufgabe darin den bisherigen Etat auch in die Zeit nach der Modellphase zu bringen. Prof. Franz glaubt, dass Universität und FH auch ohne HFF ein tragfähiges Konzept für die Europäische Medienwissenschaft haben. Michael Krause
Michael Krause
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