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Licht und Glas. Die neue Aula des Filmgymnasiums mit Galerie.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: HFF will 2012 anbauen

Land gibt elf Millionen Euro für Erweiterung

Von Peer Straube

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Im kommenden Jahr will die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ mit dem lange geplanten Anbau an ihr Haupthaus in der Marlene-Dietrich-Allee beginnen. Die Verhandlungen mit dem Filmpark zum Kauf des Grundstücks stünden kurz vor dem Abschluss, sagte HFF-Kanzlerin Brigitte Klotz am Freitag bei einem Rundgang von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).

Allerdings müsse das Projekt etwas abgespeckt werden. Waren ursprünglich 13 Millionen Euro veranschlagt, habe das Land nur elf Millionen Euro bewilligt, so Klotz. Worauf verzichtet werde, müsse noch diskutiert werden. Sicher ist, dass der Anbau, der nördlich des fünfteiligen HFF-Hauptgebäudes als „Haus sechs“ entstehen soll, die neue Mensa aufnimmt. In der kleinen Caféteria im Stammhaus „sitzen wir im Winter bei sieben Grad mit Mützen“, beschrieb Klotz das Heizungsdilemma. Außerdem sollen neue Vorlesungsräume entstehen, etwa für die Studiengänge Szenografie und Animation. Das Neubauvorhaben ist einer der Bausteine auf dem Weg der HFF zu einer Filmuniversität.

Das Babelsberger Filmgymnasium ist mit seinem Neubau hingegen nahezu fertig. Das Haus beherbergt gleich drei Einrichtungen: Neben dem Gymnasium mit 450 Schülern gibt es noch eine medienorientierte Gesamtschule und eine Medienschule für Lehrberufe in der Branche. Martin Rißleben, Leiter des fünfzügigen Gymnasiums führte Jakobs gestern die Highlights des Gebäudes vor – das Café mit umlaufender Galerie und Panoramaverglasung, die noch im Aufbau befindliche Biblio- und Mediathek, wo die Schüler recherchieren und auch Filme schneiden können und den kleinen Kinosaal mit 120 Plätzen, der hauptsächlich für Vorführungen von Schülerfilmen genutzt werden soll. In diesem Schuljahr sollen im Erdgeschoss noch ein öffentliches Café mit Backstube eröffnen – auch das große, professionelle Studio für Dreharbeiten ist noch im Bau.

Auf eine Baustelle anderer Art machte die Mediengesellschaft Babelsberg aufmerksam. Das gemeinnützige Unternehmen, das sich dem Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis verschrieben hat, klagte über zu geringe Kabelkapazitäten für den Datentransfer. Die Medienstadt brauche ein Rechenzentrum, das bei Bedarf kurzfristig riesige Datenmengen auf digitalem Wege verschicken kann, wie sie etwa bei Hollywoodproduktionen üblich sind, sagte Peter Effenberg, Bildungsreferent des Unternehmens. Chefwirtschaftsförderer Stefan Frerichs regte an, dafür ein Pilotprojekt zu starten. Es gebe Anbieter, die bereits für 150 000 Euro die entsprechenden Glasfaserkabel legen könnten, so Frerichs. Teile der Medienstadt seien indes an Verträge mit Telekom gebunden, die solche Hardware deutlich teurer anbiete. Die Medien Bildungsgesellschaft, die sich ab 1. September Transfer-Media nennt, ist auch mit eigenen Produkten auf dem Markt. Geschäftsführer Andreas Vogel kündigte eine neue Software an, die es ermöglicht, Filme von analogen Formaten zu digitalisieren und gleichzeitig die sogenannten Metadaten einzulesen. Diese Anwendung sei vor allem für Archive nützlich, weil sofort ablesbar wird, wer an dem Material die Urheberrechte besitzt. Außerdem könne das Programm etwa bei historischen Aufnahmen erkennen und einlesen, welche Bauwerke wann im Bild zu sehen sind. Die Firma hat bereits ein viel beachtetes Handbuch zur Filmdigitalisierung herausgegeben. Peer Straube

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