Landeshauptstadt: „Hier gehen alle zu Fuß“
15 Erstsemestler aus Sioux Falls besuchen für zehn Tage ihre deutsche Partnerstadt Potsdam
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15 Erstsemestler aus Sioux Falls besuchen für zehn Tage ihre deutsche Partnerstadt Potsdam Der Oberbürgermeister kommt zu spät: „Die vielen Autos in der Stadt!“ , entschuldigt er sich bei den 15 Studenten aus Sioux Falls, der amerikanischen Partnerstadt Potsdams. Die jungen Amerikaner waren gestern allerdings selbst etwas unpünktlich zum Begrüßungstermin ins Rathaus gekommen und mussten deshalb nicht allzu lange warten. Nur dass in Potsdam viele Autos unterwegs sein sollten, können sie kaum glauben. „Hier gehen alle Leute zu Fuß. Zu Hause fahren wir viel mehr Auto“, wundert sich Kristin Wilcox. Die 19-Jährige studiert in ihrer Heimat am Augustana-College. Nach dem Oberbürgermeister Jann Jakobs alle herzlich willkommen geheißen hat, dürfen die Gäste ihn mit Fragen über Potsdam löchern. Das Einwohnerwachstum interessiert die Jugendlichen und die Städtebauplanung der Landeshauptstadt. „Wir wollen gerne, dass das alte Stadtschloss wieder aufgebaut wird und der Landtag einzieht“, sagt Jakobs. Wilcox gefällt der Alte Markt auch ohne Stadtschloss: „Er ist nicht schön, aber spannend, denn er erzählt eine Geschichte“, findet sie. Und das Fachhochschulgebäude sei „absolut einzigartig“. Sie sei begeistert von dieser „Mixtur aus Historischem und Neuem“ und obwohl Potsdam einen Fokus auf die Geschichte habe, „lebt die Stadt in der Gegenwart.“ Auch Geschichtsdozent Geoffrey Dipple ist von der Entwicklung der Stadt beeindruckt. Zum fünften Mal besucht er als Reiseleiter mit Augustana-Studenten Potsdam und „jedes Jahr haben sich Straßen und Häuser verändert, Potsdam ist schön geworden!“ Wie es in einer so schönen Stadt mit dem Tourismus aussehe, fragt ein Student. Und Jakobs antwortet, dass die meisten der 1,5 Millionen Touristen jährlich leider nur einen kurzen Abstecher hierher machten, um den größten Teil ihrer Reise in Berlin zu verbringen. Potsdam bräuchte also Besucher, die „ihren Urlaub hier verbringen und nur einen kurzen Trip nach Berlin machen.“ Reiseleiter Dipple hält sich da an den Wunsch des Bürgermeisters: Wenn nächste Woche seine Studenten wieder abgereist sind, kommt seine Familie an die Havel - „für eine Woche Urlaub mit zwei Tagen Sightseeing in Berlin.“ Eine nette Urlaubsreise ist der Potsdamaufenthalt für die Studenten nicht. Sie hetzen von einem Termin zum nächsten. Vor dem Treffen mit Jakobs haben sie mit Schülern des Humboldt-Gymnasiums gesprochen. „Sie interessieren sich wie wir für Filmstars und Musik“, ist Wilcox aufgefallen. Anders sei allerdings, dass die jungen Potsdamer „mehr Klarheit über ihre Zukunft“ hätten. „Wir haben meist keine genaue Vorstellung davon.“ Eins weiß sie aber ganz sicher: „Ich werde unbedingt noch einmal im Holländischen Viertel shoppen gehen!“ just
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