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Sport: Hier geht Alex

Das Ende einer Ära: Alexander Haase ist nicht mehr Trainer des Handball-Zweitligisten 1. VfL Potsdam Pawel Kaniowski wird das Team, das am Sonntag beim SV Post Schwerin spielt, künftig betreuen

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Post Schwerin. Noch vor drei Monaten verbanden die sich in der Saisonvorbereitung befindlichen Handballer des 1.VfL Potsdam gerade mit diesen beiden Worten ihre Erwartungsfreude auf ihre Premierenspielzeit in der 2. Bundesliga Nord. Pawel Kaniowski, Lars Melzer und Christian Pahl spielten schon für den mecklenburgischen Traditionsverein. Das heute für den VfL aktive Trio kann Geschichten erzählen von sportlichen Erlebnissen und einem begeisterungsfähigen Publikum, das über vier Jahrzehnte Anteil daran hat, dass Schwerin stabiler Standort des Leistungshandballs ist.

Von der Vorfreude blieb nicht viel. Anhaltender sportlicher Misserfolg und eine in ihrer Konsequenz unerwartete Personalie drücken vor dem am Sonntag stattfindenden VfL-Gastspiel in Schwerin (17 Uhr, Sport- und Kongresshalle) auf die Stimmung. Alexander Haase, während der vergangenen dreieinhalb Jahre als Trainer der VfL-Männer Garant des Emporkommens, hat am späten Mittwochabend seinen Rücktritt vom Traineramt erklärt. Der 30-jährige Lehrer an der Sportbetonten Gesamtschule sah sich nach dem 34:35 im Heimspiel gegen den OHV Aurich nicht mehr imstande, das Team zu motivieren.

Haase, der aus familiären Gründen nicht an der am Mittwochabend stattfindenden Aussprache zwischen Vereinsvorstand und Mannschaft teilnahm, verwies gestern darauf, in den vergangenen Wochen alles versucht zu haben, um das sprichwörtliche Ruder doch noch herum zu reißen. Nach dem 32:34 beim SC Magdeburg II berief er Christian Pahl anstelle von Göran Böhm zum Mannschaftskapitän. Böhm wurde zwischenzeitlich sogar vom Mannschaftstraining suspendiert. Diese „unpopuläre Maßnahme“ (Haase) hat in Verbindung mit unterschiedlichen Auffassungen über den Umgang mit der Herausforderung Bundesliga-Handball zum Bruch geführt.

Alexander Haase deutete an, dass es zuletzt einen offenen Konflikt zwischen ihm und der Mannschaft gab. „Mir hat der letzte Wille in der Truppe gefehlt. Es ist jedoch mein dringlicher Wunsch, dass der Verein nicht absteigt.“ Haases Rücktritt hat jedoch auch persönliche Hintergründe. Er verzichtete bereits im Mai nach dem überraschenden Aufstieg aus familiären Gründen auf den Verbleib im Amt, ließ sich jedoch zum Weitermachen überreden.

Den Trainingsbetrieb beim VfL leitet seit Donnerstag Pawel Kaniowski. Der 34-Jährige wird künftig nur noch in Ausnahmefällen aktiv ins Spielgeschehen eingreifen. Der frühere polnische Nationalspieler ist als Diplomsportlehrer im Besitz einer Trainerlizenz. Matthias Lessig verbleibt als sein künftiger Assistent im Amt.

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