Landeshauptstadt: „Hier stimmt alles“ – und am besten war die Stimmung
Töpfer Gottfried Bielenstein ist schon zum elften Mal beim Weberfest / Trotz schlechtem Samstagswetter mehr als 16 000 Besucher
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Töpfer Gottfried Bielenstein ist schon zum elften Mal beim Weberfest / Trotz schlechtem Samstagswetter mehr als 16 000 Besucher Babelsberg - Das schöne Wetter am Sonntag riss alles heraus. Klärchen lachte und vor allem die Babelsberger strömten mit Kind und Kegel zum Weberfest. Hatte der regnerische Sonnabend nur etwa 8000 Besucher angelockt, so kam man schließlich doch noch auf über 16 000. Das waren nicht ganz so viel wie im Vorjahr, als man rund 18 000 zählte. Aber alles in allem war das 12. Weberfest wieder ein voller Erfolg. Das bestätigte auch Gottfried Bielenstein, der bereits zum elften Mal mit dabei war. Der Töpfer hatte 1993 seine Waren auf dem Potsdamer Kunstmarkt in der Lindenstraße angeboten und war prompt fürs Weberfest geworben worden. Er sieht aber auch genau so aus, wie man sich einen wohlsituierten Handwerksmeister der guten alten Zeiten vorstellt. Dabei macht Bielenstein etwas ganz Modernes. Er betreut psychisch Behinderte in einer Berliner Werkstatt und töpfert mit ihnen. Was er auf dem Weberfest anbietet, kommt wieder seinen Schützlingen zugute. „Hier stimmt alles“, meint er, „der Veranstalter, die Verkäufer und die Besucher.“ Trotz des reichlich fließenden böhmischen Biers, einheimischer Obstweine und anderer Leckereien sei die Stimmung all die Jahre immer friedlich und ausgeglichen geblieben, lobte er. Und er kenne kein Fest, bei dem so viele Kinder dabei seien und sich samt ihren Eltern köstlich amüsierten. Es gab aber auch immer wieder etwas Neues zu schauen von Puppenbühne bis Artistik, von „Schabernack“ bis Stelzenläufer, die rund um den Platz staksten und sogar einen Kampf zwischen Drachen und Vogel Strauss lieferten. Es gab musikalischen Spielereien und die Kinder konnten sich selbst eine Tute basteln, was großen Zulauf fand. Natürlich konnte man auch wieder den fleißigen Handwerksleuten zuschauen. Da töpferte Bielenstein etwas auf Wunsch, eine Schwester Asta Rutzke gleich nebenan ließ das Weberschiffchen flitzen oder strickte zur Entspannung auch mal eine Runde. Ein Schmied hämmerte klingend das heiße Eisen und der Korbflechter brachte seine Weidenruten in Form. Kulinarisches nicht zu vergessen: Knödel, Flammkuchen und anderes Weberfestliches füllte hungrige Mägen. Neu waren diesmal die flotten böhmischen Blasmusikanten „Naladovka“. Sie kommen aus Police nad Metuji und haben alle noch einen „unmusikalischen“ Beruf. Dostal ist zum Beispiel Bezirksschulrat. Das Weberfest hat ihnen gut gefallen. „Sehr sympathisch“, meint Dostal, der selbst in die Tasten des Schifferklaviers griff. Man sei oft in Deutschland und komme bestimmt auch mal wieder nach Babelsberg.fran
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