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Landeshauptstadt: Hilfe für Faraja Mbwanji

Itamba e.V. setzt sich für Bildung in Tansania ein

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Itamba e.V. setzt sich für Bildung in Tansania ein Von Ulrike Strube „Das ist kein Mädchen“, ruft eine Kinderstimme als ein Dia von Faraja Mbwanji gezeigt wird. Die junge Tansanierin trägt kurzes Haar, ihr Körper ist stämmig gebaut. „Faraja Mbwanji ist im Bergland der Uwanji, im südwestlichen Tansania aufgewachsen“, erzählt Klaus-Peter Möller vom Itamba e. V. vor dem Beginn des Benefizkonzertes am Sonntagabend. Der nach einem Schuldorf benannte Potsdamer Verein ermöglicht Kindern aus einkommensschwachen Familien der Region den Schulbesuch und eine Berufsausbildung. Zugunsten der Arbeit des Itamba e. V. gab das Montagsorchester ein Benefizkonzert im Brandenburgischen Haus der Kulturen „al globe“. Gekommen waren gut 50 Gäste. Mitte der 90er Jahre gründete sich der Potsdamer Itamba-Verein. Vorangegangen waren einjährige Volontariate von heutigen Vereinsmitgliedern, die von der Inneren Mission Berlin und der Sächsischen Landeskirche finanziert wurden. In der Itamba Secondary School, der Sekundarschule, haben die Frauen und Männer ein Jahr hospitiert und mitgearbeitet. Sie gingen wieder und wollten doch etwas Bleibendes hinterlassen. „Was braucht ein armes Land?“, fragt Sybille Möller vom Verein. „Bildung, damit die jungen Menschen ihre Zukunft selbst gestalten können.“ Gut 250 Euro kosten der Schulbesuch und die Unterbringung im Internat pro Jahr. „Das ist viel Geld.“ Zusätzlich hat sich in den vergangenen Jahren die Situation für die Familien verschlechtert. Zunehmend gibt es verwaiste Kinder. „Die Eltern sterben früh und oft an Aids“, sagt Sybille Möller. Dieses Schicksal teilt auch Faraja Mbwanji. In ihrer E-Mail, die Klaus-Peter Möller Sonntagabend in Auszügen vorliest, erzählt die 1982 Geborene, dass sie in einem Nachbardorf von Itamba zur Welt kam. Ihre Eltern starben als sie zwölf Jahre alt war und gerade die Grundschule beendet hatte. Faraja Mbwanji hat vier Geschwister, drei Schwestern und einen Bruder. Weil die Kinder keine Familienangehörigen mehr haben, müssen Faraja und ihre ältere Schwester sich um die jüngeren Geschwister kümmern. „Trotz der großen Belastung hat Faraja als eine der besten das Abitur abgelegt“, berichtet Klaus-Peter Möller. Seit September studiert Faraja Mbwanji Betriebswirtschaftslehre an der Universität Iringa. Die Kosten von 8000 Euro wird der Itamba e. V. tragen. „Eines Tages möchte ich dazu beitragen, dass sich die Lebensqualität in meiner Heimat verbessert“, schreibt Faraja Mbwanji. Seit seinem Bestehen hat der Potsdamer Verein etwa 30 Kinder pro Jahr finanziell unterstützen können. „In der Regel übernehmen wir die Hälfte der anfallenden Kosten“, erläutert Sybille Möller. Das Spendenaufkommen beträgt gegenwärtig 4000 Euro im Jahr. Der Verein unterstützt vor allem Mädchen, da sie traditionell geringere Chancen auf eine Ausbildung haben. Im Durchschnitt bewerben sich jährlich 25 Mädchen und Jungen auf die knapp zehn zu vergebenen Plätze. Eine fünfköpfige Kommission vor Ort, bestehend aus drei Lehrern, einem Schatzmeister der dortigen Diözese sowie einem Volontär, schlagen dem Potsdamer Verein Schüler vor. Die 15 hiesigen Mitglieder prüfen, ob die Kinder die Kriterien auf eine Förderung erfüllen. So dürfen sie aus keinen wohlhabenden Familien stammen und keine schlechtere Note als „Drei“ mitbringen. Ulrike Strube Weitere Informationen unter: www.itamba.de

Ulrike Strube

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