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Landeshauptstadt: Hilferuf vom Frauenzentrum

12 000 Euro fehlen dem Verein für den notwendigen Umzug in neue Räume

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Innenstadt - Ein neues Domizil ist da, aber das Geld fehlt: Mit einem Hilferuf wandte sich das Autonome Frauenzentrum gestern an die Stadtverordneten. Es geht um den Umzug von Geschäftsstelle und Kulturbereich des Vereins, der die bisherigen Räume in der Zeppelinstraße 189 – eine städtische Immobilie – wegen des anstehenden Verkaufs bis zum 30. Juni 2011 verlassen muss. Für die Anmietung von geeigneten neuen Räumen fehlen allerdings 12 000 Euro pro Jahr, heißt es in dem offenen Brief, den auch die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt unterzeichnet hat. „Bitte streichen Sie die schon fast zugesagten notwendigen Rest-Mittel von 12 000 Euro nicht wieder im Ausschuss, sondern helfen Sie uns!“, so der deutliche Appell.

Die Klärung der Geldfrage ist dringend: Denn nach langer, vergeblicher Suche habe man derzeit ein passendes Domizil in der Friedrich-Ebert-Straße im Auge, wie Heiderose Gerber, die Geschäftsführerin des Frauenzentrums, den PNN gestern erklärte. Den Mietvertrag könne man jedoch erst unterschreiben, wenn die Finanzierung steht. „Das müsste so schnell wie möglich passieren“, so Gerber. Die ungeklärte Raumfrage behindere auch die Vereinsarbeit: „Wir können nichts verbindlich planen.“

Bereits im April 2010 hatte sich das Stadtparlament auf Antrag der FDP dafür ausgesprochen, das Frauenzentrum „aktiv bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten zu unterstützen und dies gegebenenfalls finanziell zu untersetzen“. Die bislang dafür bereitgestellte Summe von 17 000 Euro reiche jedoch nicht aus, erklärt Heiderose Gerber gestern. 36 000 Euro Miet- und Betriebskosten pro Jahr veranschlage der Verein, abzüglich des Eigenanteils bleibt das Loch von 12 000 Euro. Die lange Suche habe gezeigt, „dass die derzeitige Wohnungssituation in Potsdam einen günstigeren Preis offenbar nicht erlaubt“, heißt es in dem Brief.

Mit dem Thema befassen sich demnächst der Finanz- und der Hauptausschuss: Die Wählergruppe Die Andere hatte im Januar in einem Antrag gefordert, den Verkauf der Zeppelinstraße 189 zu stoppen und die Kündigung für das Frauenzentrum rückgängig zu machen, wenn die Stadt nicht in der Lage ist, eigene neue Räume für den Verein zu finden oder die Mietkosten zu übernehmen.

Gute Nachrichten gibt es dagegen für das vom Frauenzentrum betriebene Frauenhaus: Im Februar soll der Umzug der Zufluchtswohnungen für Frauen an einen neuen Standort abgeschlossen sein. jaha

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