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ATLAS: Hinhaltetaktik

Sieben Jahre. So lange ist es inzwischen her, dass sich die Weisse Flotte mit Neubauplänen trägt, weil die Erfolgskurve des einst städtischen Unternehmens in privaten Händen rasant nach oben geschnellt ist.

Von Peer Straube

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Sieben Jahre. So lange ist es inzwischen her, dass sich die Weisse Flotte mit Neubauplänen trägt, weil die Erfolgskurve des einst städtischen Unternehmens in privaten Händen rasant nach oben geschnellt ist. Mit 300 000 Fahrgästen gehört die Weisse Flotte zu den größten Touristenattraktionen der Landeshauptstadt. Man darf getrost sagen, dass die Flottenchefs Geduld bewiesen haben. Einen Neubau am Standort des Palmenzeltes lehnte die Stadtpolitik zunächst ab, die in zähen Verhandlungen gefundene Kompromisslösung, am Neptunbassin zu bauen, kippte vor drei Jahren der frisch ins Amt gekommene Baudezernent Matthias Klipp – und zwar wiederum zugunsten des alten Palmenzelt-Standortes. Hasso Plattners Kunsthallen-Träume hätten diese Variante unmöglich gemacht, weil sowohl das Mercure-Hotel als auch das Hafengebäude hätten weichen müssen. Obwohl die Träume platzten, soll nun doch wieder am Neptunbassin gebaut werden. Das ist vernünftig, denn Plattners Idee hat eins gezeigt: Die Weisse Flotte wäre schlecht beraten, neben einem Hotel zu bauen, dessen Zukunft in den Sternen steht. Architektur und Größe mögen nicht allen gefallen – und doch wird wohl so gebaut werden. Das ist der Preis für sieben Jahre Hinhaltetaktik.

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