ATLAS: Hinter der Fassade
Was soll der leere Schaukasten aus Beton an der Mauer zum Park? Und wieso entfernt keiner die verrosteten Fahnenmasten, an denen ganz offensichtlich schon lange Jahre keine Flagge mehr gehisst wurde?
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Was soll der leere Schaukasten aus Beton an der Mauer zum Park? Und wieso entfernt keiner die verrosteten Fahnenmasten, an denen ganz offensichtlich schon lange Jahre keine Flagge mehr gehisst wurde? So mancher wird sich diese Fragen vielleicht schon gestellt haben, wenn er durch das beschauliche Villenviertel zwischen Pfingstberg und Neuem Garten spazierte. Dass in der Leistikowstraße 1 das menschenverachtende sowjetische Untersuchungsgefängnis untergebracht war, ist den meisten wohl bekannt. Doch dass auch die umliegenden Straßen einst russisches Sperrgebiet waren und sich hier eines der Hauptquartiere des KGB befand, wissen nur Eingeweihte und alteingesessene Potsdamer. Doch das wird sich nun endlich ändern. Die wenigen Spuren, die die Zurückverwandlung des „Militärstädtchens“ in ein schickes Villenviertel nach dem Abzug der Russen 1994 noch überlebt haben, sind nun mit Informationstafeln versehen. Sie erzählen zum Beispiel, dass die Fahnenmasten Teil eines Denkmals zur Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg“ waren. Und was sich hinter der Fassade des ein oder anderen noblen Wohnhauses abgespielt hat. Ein wichtiger, längst überfälliger Beitrag zur Potsdamer Erinnerungskultur.
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