Landeshauptstadt: Hinter Gittern
Angeklagter Autohändler im Gerichtssaal verhaftet
Stand:
Paukenschlag im Mammutprozess gegen einen früheren Babelsberger Autohändler, der Kunden betrogen und Zulieferer geprellt haben soll: Wie eine Sprecherin des Potsdamer Landgerichts am Dienstag den PNN auf Anfrage bestätigte, sei der 56-jährige Angeklagte während der Verhandlung am gestrigen Dienstag in Untersuchungshaft genommen worden. Die zuständige Kammer des Gerichts habe Verdunklungsgefahr gesehen, sagte die Sprecherin. Demnach soll der ehemalige Seat-Händler versucht haben, Autos aufzukaufen, die Beweismittel in dem Strafverfahren sind. Daher sei Haftbefehl erlassen worden, so die Sprecherin.
Dem Mann aus Nuthetal wird unter anderem gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. So soll er 740 000 Euro erschlichen haben, indem er laut Anklage zu Unrecht Überführungs- und andere Schäden an seinen Verkaufsmodellen abgerechnet und damit die Versicherung betrogen hat – und zwar zwischen 2002 und 2008 in 575 Fällen. Auch Kunden soll der Händler über den Tisch gezogen haben. Ebenso muss er sich wegen Bedrohung eines Belastungszeugen verantworten. Nach PNN-Informationen sind gegen den jetzt Verhafteten zudem noch etliche weitere Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft anhängig.
Das im Oktober begonnene Verfahren soll laut Landgericht noch bis Mitte Februar dauern. Am ersten Verhandlungstag hatte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert. Vor Gericht sitzt noch ein 55 Jahre alter Mitangeklagter, der in 113 Fällen Beihilfe zum Betrug geleistet haben soll.HK
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