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Landeshauptstadt: Hissen mit Tücken

Halbzeit bei der Stadt der Kinder / Gestern wurde Richtfest gefeiert

Stand:

Eine Stadt aus Holz - die Stadt der Kinder - entsteht noch bis zum 1. August im Nuthewäldchen am Schlaatz. Die PNN begleiten die kleinen Städtebauer täglich bei ihrer Arbeit mit Hammer, Nagel und Säge.

Voller Inbrunst schreien über 100 Kinder „Strick her, Strick her!“ Gemeint ist der Strick, der den Richtkranz am Baum auf dem Marktplatz aufhängen soll. Der erste war beim Versuch den Kranz hochzuziehen, gerissen, was die kleinen Städtebauer mit einem lauten „Buhhh“ kommentierten. Schnell war ein neuer, stabilerer, Strick gefunden, der den Richtkranz sicher in die Höhe zog. Die Sechs- bis Zwölfjährigen klatschten vergnügt, um gleich darauf zu den von ihnen gebauten Häusern zu stürmen. Jedes Team sollte den restlichen Stadtbewohnern ihr Haus vorstellen. 17 Gebäude sind es geworden. 17 Häuser, an denen die Schüler in der vergangenen Woche jeden Tag von 9 bis 17 Uhr gesägt, gehämmert und gemalert haben. Die Hälfte der Zeit der Kinder-Stadt ist damit um.

Entstanden sind ein Geisterhaus, eine Finnhütte, eine Villa Kunterbunt, eine normale Villa, ein Café, ein Wohnhaus, eine Kirche, ein Postamt, ein Rathaus, ein Angelladen, eine Bank, eine Pyramide, eine Burg, ein Hotel, eine Sparkasse, eine Räuberhöhle – getarnt als Toilettenhäuschen – und „Bodos Buletten-Bruchbude“. Dort gibt es extra zum Richtfest kostenlos Buletten mit Ketchup. Für den süßen Gaumen haben einige Eltern Kuchen gebacken. Und auch die eine oder andere Flasche Kindersekt steht zum Köpfen bereit. „Cool, dass es mal was anderes zum Trinken gibt“, findet der zehnjährige Heinrich. Sonst gäbe es immer nur Tee, was dem Miterbauer des Postamts nicht so gut gefällt. Richtig gut gefallen hat ihm dagegen die vergangene Nacht. Er war eines der 20 ausgelosten Kinder, die in der Stadt der Kinder übernachten durften. „Bis halb eins war ich wach“, so Heinrich, der gemeinsam mit seinem Freund Henrik im Postamt übernachtet hat. Matratze und Schlafsack hat er von Zuhause mitgebracht. Nachdem alle Schüler gegen 17 Uhr die Stadt verlassen hatten, blieben Heinrich und 19 weitere Kinder in der Stadt und grillten. Danach wurden am Lagerfeuer erst Witze und später Gruselgeschichten erzählt. „Schiss hatte ich keinen, ich war ja nicht allein“, erzählt er.

Nächste Woche gibt es wieder für 20 Kinder die Möglichkeit, eine Nacht in der Stadt zu übernachten. Etwas enttäuscht ergänzt Heinrich: „Ich würde gern nochmal hier schlafen, aber jeder darf nur einmal.“ Juliane Probst

Juliane Probst

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