Landeshauptstadt: Höchste Ehren für die Farbenzwerge Kaninchenzüchter von D 189 sind noch gut drauf
Bornstedt - Sie werden leider immer älter und an Nachwuchs mangelt es. Die Rede ist nicht von den Stallhasen selbst, die müssen im zarten Alter von einem Jahr und jünger präsentiert werden, wenn sie Meisterpreise, Pokale und andere Ehren einheimsen wollen.
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Bornstedt - Sie werden leider immer älter und an Nachwuchs mangelt es. Die Rede ist nicht von den Stallhasen selbst, die müssen im zarten Alter von einem Jahr und jünger präsentiert werden, wenn sie Meisterpreise, Pokale und andere Ehren einheimsen wollen. Es geht um die Züchter. Der Rassekaninchenzüchterverein D 189, der bereits 111 Jahre existiert, hat noch 18 Mitglieder aus Potsdam und Umgebung, die meisten sind jedoch bereits Rentner und die neue junge Generation hat offensichtlich anderes im Kopf als sich mit Haustieren abzugeben. „Ich bin mit meinen 66 Jahren einer der jüngsten Züchter“, meinte Vereinsvorsitzender Eberhard Weiße anlässlich der Rassekaninchenschau im Bürgerhaus in Bornstedt.
238 Tiere in 29 Rassen hatten sich dort am Wochenende zur Besichtigung und Bewertung eingefunden, darunter auch die Farbenzwerge von Ralf Lehmann, die im Vorjahr Deutscher Meister wurden. Auch fünf Landes- und diverse Kreismeister waren zu bewundern. Die hübschen Mümmelmänner ließen so manches Kinder- und Erwachsenenherz höher schlagen, doch eben nur beim Kurzbesuch. Sich unter die Züchter zu mischen, fanden alle Befragten als zu aufwendig oder nicht durchführbar. Weiße darf seine mehrfach prämiierten Kleinschecken noch im Schrebergarten halten. „Früher waren wir ein Verein der Kleingärtner und Kleintierzüchter“, erläuterte er an bessere Zeiten zurückdenkend. Doch jetzt sei es ohne eigenes Häuschen schwierig, Tiere zu halten. Manche Kleingartenvereine lehnten so etwas inzwischen von vornherein ab und in seiner Plattenbauwohnung könne er die Kaninchen natürlich auch nicht unterbringen. Doch noch schwieriger scheint es zu sein, Kinder und Jugendliche für die Beschäftigung mit den flauschigen Tieren zu begeistern. Eine Ausnahme bildet da die ökologisch geprägte Priesterwegschule. Dort werden von einer Kinder- und Jugendgruppe Kaninchenrassen gehalten, die ebenfalls Kreismeisterehren erlangten. Doch Anne Pöser, Sophie Metzger und Carolin Schmidt, die als Nachwuchszüchterinnen die Jugendgruppe betreuen, verlassen 2006 regulär die Schule und ein neuer Gruppenleiter ist weit und breit nicht in Sicht. fran
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