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ATLAS: Höchste Zeit

Bedauerlich, dass es so lange gedauert hat. Über die gut dokumentierte Geschichte des Hauses Lindenstraße 54/55 zu DDR-Zeiten ist im Bewusstsein der Öffentlichkeit nahezu in Vergessenheit geraten, dass die unheilvolle Historie des Gebäudes bereits einige Zeit früher ihren Anfang nahm – in den 30er Jahren unterhielten die Nazis hier ein sogenanntes Erbgesundheitsgericht und entschieden willkürlich über Leben und Tod.

Von Peer Straube

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Bedauerlich, dass es so lange gedauert hat. Über die gut dokumentierte Geschichte des Hauses Lindenstraße 54/55 zu DDR-Zeiten ist im Bewusstsein der Öffentlichkeit nahezu in Vergessenheit geraten, dass die unheilvolle Historie des Gebäudes bereits einige Zeit früher ihren Anfang nahm – in den 30er Jahren unterhielten die Nazis hier ein sogenanntes Erbgesundheitsgericht und entschieden willkürlich über Leben und Tod. Die Pläne für ein Ausstellungsmodul, das die NS-Zeit beleuchtet, gibt es seit vielen Jahren. Bislang scheiterten sie immer an Finanzierungsfragen. Die sind nun geklärt und es wird auch höchste Zeit. Die Aufmärsche und Fackelzüge der rechtsextremen NPD häufen sich in Potsdam. Auch wenn unterstellt werden darf, dass braunes Gedankengut in nur einem Bruchteil der Potsdamer Köpfe vorherrscht: Aufklärung ist gerade für die nachfolgenden Generationen wichtig, die inzwischen kaum noch lebende Familienmitglieder haben, die den braunen Terror noch selbst erlebt haben. Es sind in aller Regel die ganz Jungen, die anfällig für die neonazistischen Parolen sind. Der Besuch einer Ausstellung an einem authentischen Ort wie der Lindenstraße kann für so manchen heilsam sein.

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