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Landeshauptstadt: Hochzeit vor Gericht

Schlägerei in Marquardt: Ab Montag Verhandlung

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Marquardt - Über das brutale Ende einer Hochzeitsfeier verhandelt ab kommenden Montag das Potsdamer Amtsgericht. Angeklagt sind sechs Marquardter zwischen 24 und 35 Jahren. Sie müssen sich wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung, Nötigung und Sachbeschädigung verantworten. Drei Verhandlungstage sind angesetzt. Fünf der sechs Angeklagten sollen wegen Körperverletzung vorbestraft sein.

Der Vorfall ereignete sich im Sommer vergangenen Jahres. An dem Tag fand im Marquardter Schloss die Hochzeitsfeier eines Berliner Paars statt, parallel dazu ein Dorffest. Gegen 3.38 Uhr erhielt die Polizei aus dem Schloss einen Notruf: Zunächst hätten drei bis vier junge glatzköpfige Männer die rund 20 Gäste der Hochzeit angegriffen und dabei drei Feiernde verletzt. Später seien sie mit einer etwa 15 Mann starken Truppe noch einmal zurück gekommen. Das Brautpaar und seine Gäste mussten ins Schloss flüchten. Die Angreifer versuchten, ihnen mit Gewalt zu folgen und warfen Tische und Bänke um. Die später eintreffende Polizei konnte keinen der Angreifer festnehmen. Einem Gast platzte durch einen Schlag aufs Ohr das Trommelfell.

Eine der Fragen ist, ob die Tat rechtsradikal motiviert war. „Das ist unser Dorf, ihr habt hier nichts zu suchen“, soll gerufen worden sein, ebenso seien die Gäste als „Fremde“ beschimpft worden.

Unklar ist die Beweislage. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft gegen zwölf Personen ermittelt. „Mein Mandant und sein Bruder waren nicht dabei, sie sind versehentlich hineingeraten“, sagte Hans-Jürgen Kernbach, einer der Anwälte, den PNN. Einer der anderen Verteidiger, Bodo Zielonka, sagte: „Wie bei Schlägereien in der Nacht und unter Alkohol üblich, gibt es widersprüchliche Angaben – das wird das Problem beim Prozess.“ HK

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