Landeshauptstadt: Hoffbauer kann Diakonie übernehmen
Diakonie-Verein soll bis Ende 2013 aufgelöst werden – Mitarbeiter einverstanden
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Der Weg für eine Übernahme des Potsdamer Diakonischen Werks durch die Hoffbauer-Stiftung ist frei. Die Mitglieder des Diakonie-Vereins hätten sich bei einer Versammlung einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Hoffbauer-Stiftung die Verantwortung übernimmt, sagte Vereinsvorsitzender Georg Thimme am gestrigen Mittwoch. Er gehe davon aus, dass die Umwandlung des Diakonie-Vereins in eine gemeinnützige GmbH bis zum 31. Dezember über die Bühne gehe, fügte der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauer-Stiftung, Frank Hohn, hinzu.
Die Übernahme war wegen der finanziellen Schieflage bei der Diakonie nötig geworden. Diese resultierte aus einem Streit mit der Stadt Potsdam über Kita-Abrechnungen. Laut Stadt hat die Diakonie teilweise Personal abgerechnet, dessen Beschäftigung durch die geltende Kita-Finanzierungsrichtlinie nicht gedeckt war. Derzeit belaufen sich Forderungen auf 140 000 Euro, diese könnten aber angeblich noch auf bis zu 500 000 Euro steigen.
Die Hoffbauer-Stiftung werde versuchen, die Diakonie wirtschaftlich wieder zu stabilisieren, sagte Hohn am Mittwoch. „Wir müssen mit der Stadt verhandeln, wie nun mit diesen Forderungen umgegangen wird.“ Ihm sei aber bereits Kommunikationsbereitschaft signalisiert worden. Inhaltlich wolle man die gute Arbeit der Diakonie weiterführen, auch der Name soll als Marke erhalten bleiben. Veränderungen im Alltag der Einrichtungen werde es kaum geben, versprach Hohn.
Davon ist nach eigenem Bekunden auch der Noch-Geschäftsführer des Diakonischen Werks, Marcel Kankarowitsch, überzeugt. Auch die Verträge, die mit dem Diakonie-Verein bestünden, könnten automatisch auf die neue Rechtsform, also die gGmbH, übertragen werden.
Welchen Posten Kankarowitsch in dem neuen Konstrukt besetzen soll, ist noch unklar. Auf jeden Fall werde er bleiben, „bis das Schiff im Hafen ist“ und der neue Träger eingearbeitet ist. „Dann sehen wir weiter.“ Hohn sagte, es sei noch unklar, an welcher Stelle Kankarowitsch nach der Übernahme möglicherweise eingesetzt werde. Er würde aber sehr gerne weiter mit ihm zusammenarbeiten und vertraue ihm auch: „Ich habe keinen Grund zur Annahme, dass in irgendeiner Form unsauber gearbeitet wurde.“ Noch vor einigen Tagen hatte er gesagt, wegen des Streits mit der Stadt sei ein Neustart nur ohne Kankarowitsch möglich. wik
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