
© Andreas Klaer
Von Michael Meyer: Hoffen auf Jörg Hoffmann
Die deutschen Nationalmannschafts-Schwimmer Yannick Lebherz und Lucien Haßdenteufel wohnen und trainieren nun in Potsdam
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Der Schwimm-Standort Potsdam wird weiter aufgewertet: Mit Yannick Lebherz und Lucien Haßdenteufel trainieren seit dem Jahreswechsel zwei weitere junge deutsche Schwimm-Hoffnungen bei Jörg Hoffmann im Potsdamer Luftschiffhafen. Lebherz kommt aus Darmstadt und wird weiter für den DSW 1912 Darmstadt starten, ebenso der Saarbrücker Haßdenteufel für die SSG Saar Max Ritter.
„Das Stützpunktsystem des Deutschen Schwimm-Verbandes macht das möglich“, erzählt Yannick Lebherz, der im Juli vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Hallenser Paul Biedermann, Felix Wolf vom Potsdamer SV und Clemens Rapp vom TSV Bad Saulgau bei den Weltmeisterschaften in Rom über Viermal 200 Meter Freistil in 7:03,19 Minuten Deutschen Rekord geschwommen war. Der 20-Jährige, der am kommenden Mittwoch 21 wird, ist außerdem Deutscher Rekordhalter seit den WM in Rom über 200 Meter Lagen (1:58,94 min ) und seit den Deutschen Meisterschaften im Juni 2009 in Berlin über 400 Meter Lagen (4:14,63). In Berlin war er außerdem 200-Meter-Lagen-Meister sowie Zweiter über 100 Meter Rücken hinter Felix Wolf geworden.
„Yannick ist sehr vielseitig und so gut, dass sich Felix im Training künftig schon ordentlich strecken muss, um dranzubleiben“, sagt Jörg Hoffmann, der den Darmstädter im vergangenen Jahr schon dreimal in Höhentrainingslagern in Mexiko sowie in der spanischen Sierra Nevada unter seinen Fittichen hatte. „Unsere Zusammenarbeit damals hat mich überzeugt, deshalb bin ich nun ganz nach Potsdam gekommen“, erklärt Sportsoldat Liebherz seinen Wechsel an die Havel. „Ich habe hier hervorragende Bedingungen und eine stärkere Trainingsgruppe als bisher. Ich glaube, dass ich hier durch eine deutliche Umfangssteigerung im Training noch wesentlich weiter vorankommen kann.“
Dass erhofft sich auch Lucien Haßdenteufel, der noch nicht so viele Meriten wie seine neuen Trainingspartner Lebherz und Wolf aufweisen kann, laut Jörg Hoffmann aber ebenfalls „als ein großes Talent gilt“. Der 19-jährige Rücken- und Freistil-Spezialist, der nach seinem Abitur 2009 jetzt ein freiwilliges soziales Jahr beim Landessportbund für das Saarland absolviert, begründet seinen Wechsel in den Luftschiffhafen so: „Ich habe noch viele Reserven und will mich hier weiter verbessern. Das Training bei Jörg Hoffmann ist viel härter und umfangreicher als mein bisheriges, wird mir aber helfen.“ Mit ihm, Wolf und Lebherz, dem Cottbuser Christian Diener und Jörn Malich vom Potsdamer SV trainieren nun fünf gute Leute zusammen, „von denen immer vier Druck auf den fünften ausüben – und Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft“, meint Jörg Hoffmann, zu dessen nun zehnköpfiger Trainingsgruppe außerdem Jaana Ehmcke, Ramona Sießmayr, Saskia Roschinsky, Martin Beutel und Peter Wienke vom PSV zählen.
Gegenwärtig absolvieren Lebherz, Wolf, Haßdenteufel, Malich, Diener und Ehmcke in Potsdam unter der Regie Hoffmanns, des Bundescoaches Dirk Lange und weiterer internationaler Fachleute ein zweiwöchiges Trainingslager der deutschen Mittel- und Langstrecken- Spitze gemeinsam mit Assen aus Australien, Südafrika, Italien, Spanien und den Färöer-Inseln. „Jetzt am Wochenende haben wir in drei Tagen insgesamt 56 Kilometer zu absolvieren – das wird der Horror“, glaubt Lucien Haßdenteufel, und Yannick Lebherz ahnt: „Dieses Wochenende wird mich sicher an neue Belastungsgrenzen führen.“
Derzeit wohnen Jörg Hoffmanns neue Schützlinge mit dem Nationalteam im Kongresshotel am Templiner See, am 1. Februar wollen sie in Babelsberg eine Wohngemeinschaft bilden. „Wir haben dort eine Wohnung gefunden und hoffen, es klappt alles mit unserem Umzug“, sagt Lebherz. Dann will sich das Duo gemeinsam mit den Potsdamer Hoffnungen im Luftschiffhafen weiter konzentriert auf die diesjährigen Europameisterschaften im August in Budapest vorbereiten.
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