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Von Thomas Gantz: Hoffen auf Spannungsgehalt

Volleyball-Zweitligist SC Potsdam erwartet als klarer Favorit den 1. VC Stralsund

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Maria Kleefisch ist Angriffe gewohnt. Diese Feststellung bezieht sich vordergründig auf ihre sportliche Position innerhalb des Aufgebotes des SC Potsdam, der seit dem vergangenen Wochenende mit der makellosen Bilanz von 8:0 Punkten die Tabelle in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord der Frauen anführt. Die 24-Jährige, die mittlerweile in der Halle die vierte Saison für ihren Verein bestreitet, hat sich als Außenangreiferin längst einen allseits respektierten Status erarbeitet. Seit Saisonbeginn füllt sie gemeinschaftlich mit Kristina Schlechter das Amt des Mannschaftskapitäns aus.

Für das am kommenden Samstag anstehende Heimspiel gegen den 1. VC Stralsund (16 Uhr, Sporthalle Heinrich- Mann-Allee) hat Maria Kleefisch einen klaren Anspruch formuliert. „Wir wollen mal wieder eine durchgehend konstante Leistung abliefern und nach Möglichkeit in drei Sätzen zum Sieg kommen“, sagt sie und spricht davon, den in Potsdam weitgehend unbekannten 1. VC Stralsund vorab so ernst wie jeden anderen Kontrahenten zu nehmen.

Tatsächlich gab es bislang keinerlei erwähnenswerte Berührungspunkte zwischen beiden Teams. Dies liegt sowohl an der unterschiedlichen Klassenzugehörigkeit als auch an der geographischen Distanz zum Aufsteiger aus der Regionalliga Nord, dessen Erwartungen an das Spiel in Potsdam „eher gering“ (Trainer André Thiel ) sind.

Beim jüngsten 1:3 im Heimspiel gegen den SC Union Emlichheim hatte Thiel in den drei verlustig gegangenen Sätzen jeweils eine Serie ausgemacht, in der seine Spielerinnen regelrecht weggebrochen sind. Der 27-jährige Thiel, der unlängst als einer der letzten Absolventen an der mittlerweile nicht mehr existenten Sektion Sportwissenschaften der Uni Greifswald sein Diplom als Sportlehrer erwarb, kann den Bundesligisten nur dreimal wöchentlich betreuen, weil einige Spielerinnen in Rostock und Greifswald studieren und somit schon genug logistischen Aufwand betreiben. Thiel: „Wir haben vor, uns in der Bundesliga zu etablieren, haben jedoch schon gemerkt, wie ehrgeizig dieses Ziel ist. Bei uns ist alles auf die Schultern von einigen Volleyballverrückten verteilt, die vieles auf sich nehmen.“

Im bisherigen Saisonverlauf gewann der 1. VC Stralsund die beiden Spiele gegen die Zweitvertretungen aus Leverkusen (3:1) und Münster (3:2), blieb jedoch in Parchim (0:3) und Emlichheim ohne Chance. In Potsdam beginnen sozusagen, die Mühen der Ebene für den Aufsteiger, der in die Partie hoffentlich ein gewisses Maß an Spannungsgehalt einbringen kann.

Soweit sich das jeweilige Leistungsvermögen beider Teams voneinander unterscheiden mag, so unterschiedlich stellt sich die Hallensituation in den Städten Potsdam und Stralsund dar. Während sich der SC Potsdam im Aufstiegsfall womöglich mit der Peinlichkeit konfrontiert sieht, nach einem Erstliga-Übergangsjahr auf Grund des Fehlens einer geeigneten Spielstätte zwangsabsteigen zu müssen, hat Stralsund gleich zwei Hallen mit erforderlichem Standard anzubieten.

Der SC Potsdam hat am Samstag sein stärkstes Aufgebot zur Verfügung.

Thomas Gantz

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