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Landeshauptstadt: Hoffnung für des Königs Landhaus

Das Priester-Wohnhaus auf dem Kapellenberg verrottet – doch nun locken Welterbe-Gelder des Bundes

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Nauener Vorstadt - Das „königliche Landhaus“ auf dem Kapellenberg ist seit 180 Jahren nicht saniert worden, wie Bewohner Anatolij Koljada erklärt. Koljada, Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Gemeinde in Potsdam, bewohnt das Holzhaus auf dem Kapellenberg unweit der Alexander-Newski-Gedächtniskirche seit 1986. Eigentümer des zur Russischen Kolonie Alexandrowka gehörenden Hauses ist der Kommunale Immobilienservice (KIS) der Stadt Potsdam. Den gegenwärtigen Gebäudezustand beschreibt der Sohn von Erzpriester Koljada und Sekretär des Pfarrgemeinderates, Sergej Koljada, mit folgenden Worten: „Abreißen und neu bauen“ – wenn dies aus denkmalschutzrechtlicher Sicht auch unmöglich ist. Die Stadt Potsdam erkläre seit Jahren, sie habe kein Geld. Das Haus droht zu verrotten, so Koljada junior.

Doch nun scheint Rettung möglich. Nach offiziell bisher unbestätigten PNN-Informationen will Potsdam für das „königliche Landhaus“ Mittel aus einem Förderprogramm des Bundes zugunsten der Unesco-Welterbestätten beantragen. 150 Millionen Euro stellt der Bund dafür in den nächsten fünf Jahren bereit, wie die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) erläuterte. Dem Sprecher des Landeskulturministeriums Holger Drews zufolge läuft die Antragsfrist beim Bund bis Ende März. Ins Rennen gehen könnten alle Welterbe-Objekte außerhalb der Schlösserstiftung, da diese bereits aus einem anderen Sonderfinanzierungsprogramm profitiere. Zum Welterbe außerhalb der Schlösserstiftung gehört in Potsdam der Kaiserbahnhof am Wildpark, der bereits saniert ist und als Schulungszentrum der Deutschen Bahn dient. Des Weiteren die vom Astrophysikalischen Institut Potsdam (AIP) genutzte Sternwarte am Babelsberger Park – und die Russische Kolonie Alexandrowka mit dem „königlichen Landhaus“. Königlich wird das 1829 errichte Haus für den Aufseher der nahen Kapelle bezeichnet, weil darin für König Friedrich Wilhelms III. einst eine Teestube eingerichtet war. Ob Anatolij Koljada tatsächlich auf eine Verbesserung seiner Wohnverhältnisse hoffen kann, wird spätestens am Freitag dieser Woche bekannt. Dann will die Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz berichten, wie Potsdam am Welterbe-Programm des Bundes partizipieren will. Guido Berg

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