Landeshauptstadt: Hoffnungstor für den Norden
Mit dem „Parktor“ will Entwicklungsträger Beispiel im Bornstedter Feld schaffen
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Mit dem „Parktor“ will Entwicklungsträger Beispiel im Bornstedter Feld schaffen Von Günter Schenke Bornstedter Feld. Zweite Grundsteinlegung für ein Mehrfamilienhaus in diesem Jahr gestern im Bornstedter Feld: In der Kiepenheuerallee entsteht der erste Teil der „Wohnhöfe am Parktor“. Es handelt sich um ein Vorhaben der „Baugesellschaft Bornstedter Feld mbH“, einer Tochter des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld. „Sie werden fragen, wo ist denn das Parktor?“, sagt Architekt Kai Böckler aus Hamburg. Und dann erläuterte er, dass ein zweites Gebäude auf der anderen Straßenseite entstehen solle, das zusammen mit dem derzeit im Bau befindlichen ein Tor bildet. Ein Tor, durch das nicht nur die asphaltierte Kiepenheuralle hindurchführt, sondern auch die Straßenbahntrasse. Letztere ist Vor- und Nachteil zugleich für die Wohnlage: günstiger Verkehrsanbinder und Lärmerzeuger beim Annähern über den schnurgeraden Schienenstrang. „Der Erwerber, der hier eine Wohnung kauft, hat eine gute Wahl getroffen“ wirbt der Geschäftsträger der Bauträgergesellschaft Martin Hermann. Wie er hofft auch der Architekt auf einen erfolgreichen Vertrieb, damit vielleicht schon im nächsten Jahr für die andere Hälfte des Parktores der Grundstein gelegt werden kann. Entwicklungsträger-Chef Horst Mülle-Zinsius hofft, dass sich für das hierfür vorgesehene Land ein Investor findet, der es erwirbt und nach dem Beispiel des hoffentlich erfolgreichen Gegenübers bebaut. Dass es schön wird, steht außer Frage. Der Architekt spricht von mit Licht durchfluteten offen gestalteten Wohnungen, die sich in zwei Gebäuden, welche durch einen begrünten Hof verbunden sind, befinden. „Der Bewohner betritt den ruhigen Hof und von dort aus sein neues Eigentum“, malt Kai Böckler das schöne Bild. Und Müller-Zinsius wird nicht müde, die hervorragende Lage zu loben: „Auf der einen Seite der Ruinenberg, auf der anderen der Volkspark.“ Von der Bisosphärenhalle führt ein breiter Weg direkt auf das Parktor zu. Nicht zu vergessen das Belvedere auf dem Pfingstberg, das von der Terrasse aus zu betrachten ist. „Die Wohnhöfe sind ein ideales Angebot für Menschen, die im Grünen, aber gleichzeitig in der Stadt leben wollen.“ Dass es derzeit nicht leicht ist mit dem Bauen, zeigt schon der Verlauf dieses Projektes. Vor sechs Jahren hat der Vater des jetzigen Architekten, Bernhard Winking, den ersten Preis in einem Wettbewerb unter neun Beteiligten errungen. „Dass erst nach sechs Jahren gebaut wird, ist heute keine Seltenheit“, sagt Winking. Mancher Bauplan werde überhaupt nicht umgesetzt. „Es ist ein gutes Projekt“, lobt Hermann, der bereits einen Käufer, vorweisen kann. In Persona zeigte sich dieser gestern nicht. Er wolle anonym bleiben, erläutert Müller-Zinsius. Neben der guten Lage sind Größe und Bezahlbarkeit von Eigentumswohnungen das wichtigste Kriterium für einen Kauf. Bei den Wohnhöfen handelt es sich um Zwei- bis Vierzimmerwohnungen in den Größen von knapp 50 bis 105 Quadratmetern. Also für jeden etwas: für die Familie mit Kindern bis zum Alleinstehenden. Alle Wohnungen sind ohne kräftezehrendes Treppenhaus über einen Aufzug erreichbar. Und die Preise? Laut einer Mitteilung des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld liegen sie je nach Größe und Ausstattung zwischen 92300 und 229300 Euro. „Mit diese Qualität sind die Angebote anderswo deutlich teurer“, meint Hermann und betont, wie scharf das Projekt kalkuliert sei. Mit der Gründung der Bauträgergesellschaft, die noch unter der Geschäftsführung von Volker Härtig erfolgte, nimmt der Entwicklungsträger als eine Art Notnagel die Bauträgerschaft für insgesamt vier Projekte selbst in die Hand, nachdem sich keine anderen Bauträger fanden.
Günter Schenke
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