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ATLAS: Hoffnungszeichen

Guido Berg über die gescheiterte Hilfe für Willy

Stand:

Das Schicksal von Willy stimmt traurig und fassungslos. Der an Leukämie erkrankte afrikanische Junge wartete vergebens darauf, mit dem Geld der vielen Potsdamer Spender zur ärztlichen Behandlung nach Deutschland gebracht werden zu können. Doch so sehr es auch verbittert, dass dem 16-Jährigen nicht geholfen werden konnte, es macht Mut zu sehen, dass sich Menschen über die Grenzen sogar von Kontinenten hinweg beizustehen versuchen. Willys Sterben, dass die Potsdamer Öffentlichkeit bewegt, hat das Augenmerk vieler Mitfühlender auf die Chancenlosigkeit der zahlreichen Armen und Entrechteten in den Ländern der so genannten Dritten Welt gelenkt. Von der hiesigen Medienwelt nicht selten völlig ausgeblendet leben Milliarden Menschen in Verhältnissen, die den unsrigen nicht im Geringsten gleichen. Wesentlich schlechter ist die Nahrung, die ärztliche Versorgung, sind die hygienischen Bedingungen, die Lebenschancen überhaupt. Das Beispiel Willy verdeutlicht aber nicht nur die starken Defizite der deutschen Flüchtlingspolitik, die entbürokratisiert und humanisiert werden muss. Er zeigt auch – und das ist ein Hoffnungszeichen – dass viele Mitmenschen unter uns bereit sind, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und zu helfen.

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