Landeshauptstadt: Hohenzollern wollen ins Augustastift
Generalverwaltung will an Potsdam festhalten
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Generalverwaltung will an Potsdam festhalten Nauener Vorstadt – Die Generalverwaltung des ehemals regierenden Preußischen Königshauses ist weiter an einem Umzug nach Potsdam interessiert. Ihre Leiterin Michaela Blankart bestätigte auf PNN-Anfrage, dass ein Angebot vorliegt, ihr Büro im Augusta-Stift einzurichten. Der Komplex am Neuen Garten wird gegenwärtig von der Prinz von Preußen Grundbesitz AG saniert und ausgebaut. Laut Blankart benötigt die Generalverwaltung etwa 120 Quadratmeter, wünschenswert wären Nebenflächen unter anderem für Archiv und Bibliothek. „Dass wir diesen Umzug in Erwägung ziehen, ist korrekt“, bestätigte sie. „Allerdings liegen uns noch keine konkreten Angaben über die in Frage kommenden Räumlichkeiten und die Kosten vor.“ Verhandlungen gebe es bisher nicht, doch habe ihr der Kaiserzeit-Experte der Stiftung Schlösser und Gärten, Jörg Kirschstein, den Umzug in das Stift empfohlen. Michaela Blankart will auch andere Möglichkeiten in Berlin und Potsdam prüfen und ist deshalb an weiteren Angeboten interessiert. Klar sei jedoch, dass die inzwischen in Berlin angemieteten Räume der zuvor in Bremen ansässigen Generalverwaltung nur ein Provisorium darstellen. Auf engem Raum lagerten dort viele Unterlagen noch unausgepackt in Kisten. „Spätestens bis Sommer/Herbst 2006 wollen wir eine dauerhafte Lösung finden“, erklärte Blankart auch im Namen des Chefs des Hohenzollernhauses, Georg Friedrich Prinz von Preußen. Der Prinz habe eine starke Bindung zur Residenzstadt seiner Vorfahren. Georg Friedrich ist nach Abschluss seines Studiums an der Bergakademie in Freiberg/Sachsen inzwischen in eine Zweizimmerwohnung nach Berlin-Mitte gezogen. Falls der 28-jährige Junggeselle seinen Familienstand ändert, sei aber ein Wechsel in eine größere Wohnung notwendig. Dann habe Potsdam beste Chancen, zum privaten Wohnort des Prinzen zu werden, prognostizierte Michaela Blankart. Der junge Hohenzollernchef vertritt das ehemalige Königshaus nach außen und ist für das auf 50 Millionen Euro geschätzte Vermögen verantwortlich. Nach dem 1926 geschlossenen Vergleich hatte das ehemalige Herrscherhaus 75 Schlösser an den Staat abgeben müssen, 1945 gingen nochmals 40 verloren. Eine Ansiedlung der Generalverwaltung und des Prinzen wird von Experten als bedeutender Imagegewinn für Potsdam eingeschätzt. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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