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Sport: Hoher Spaßfaktor

Netzhoppers gewannen Endspiel um den Nordost-Pokal gegen USV Potsdam

Stand:

Netzhoppers gewannen Endspiel um den Nordost-Pokal gegen USV Potsdam Die Annahme war Weltklasse, der Angriff Nationalmannschaft: zumindest vom Papier her. Der Volleyball-Regionalligist USV Potsdam spielte am Sonntag das Finale um den Nordost-Pokal überraschend mit dem Beachvolleyball-WM-Neunten Andreas Scheuerpflug sowie den früheren Hallen-Nationalspielern Mario Kuss und Andreas Jurisch. Gegenüber stand ihnen in der Sporthalle Golm der Bundesligist Netzhoppers Königs Wusterhausen, der sich im Halbfinale 3:0 gegen den TSV Spandau durchsetzte und erwartungsgemäß auch das Finale mit 3:0 für sich entschied. Viel mehr, als den Gegner zu ärgern, sei nach dem 3:0 im Halbfinale gegen den MTV Wittenberg nicht drin gewesen, sagten Jurisch und Lars Hurtig nach der Finalpartie. Aber das schafften sie – zumindest im dritten Satz. Nachdem die Sätze Eins und Zwei mit 14:25 und 17:25 abgegeben wurden, spielten die Potsdamer im dritten Durchgang locker auf und führten beständig mit zwei Punkten und mehr. Erst zum Ende hin, nach 7:4, 14:8 und 17:13 gelang den Gästen, bei denen auch der frühere USVer Maik Schmiedecke sowie der von der WSG Waldstadt kommende Martin Ahlert spielten, der Ausgleich. 19:19 stand es nach sechzig Minuten Spielzeit, drei Minuten später war die Partie mit 25:21 zu Gunsten des Tabellenführers der 2. Bundesliga entschieden. Der Spaß stand im Vordergrund der Potsdamer, die Leistung bei Königs Wusterhausen. Wie locker der USV das Spiel nahm, verdeutlicht die Auszeit von KWH beim Stand vom 6:4 für den USV im dritten Satz: „Oh, die sind nervös“, hallte es von der Ersatzbank mehrstimmig übers Spielfeld. Genutzt hat die beim Volleyball wichtige psychologische Spielführung wenig. Für einen war es überraschend, dass er überhaupt eingesetzt wurde. Andreas Scheuerpflug bekam nach einem Kurzeinsatz von einem Angriff im Halbfinale im gesamten Finalspiel das Vertrauen der Mannschaft und von dem für Volker Knedel eingesprungenen „Ersatztrainer“ Jürgen Rabe. „Ich habe selbst nicht damit gerechnet, überhaupt zu spielen“, sagte der Beachvolleyball-Olympiakader danach. Es war der erste Hallenauftritt seit einem Jahr und die erste Trainingseinheit mit dem USV – dennoch das Spiel: „Ich habe vorher gesagt, dass ich da bin, aber ich wollte keinem den Platz wegnehmen.“ Die Mannschaft war einverstanden, dass der Ende November nach Australien fliegende und sich dort bis Ende April auf Olympia vorbereitende Scheuerpflug seinen Saisoneinsatz für den USV bekommt. Ob es mehr werden, wird sich noch entscheiden. Zumindest will der seit geraumer Zeit mit Fußgelenksschienen spielende Beacher in diesem Monat beim USV mittrainieren. Die Neulinge im Potsdamer Team, Mario Kuss aus Kyritz und Mathias Braun vom Branzker Volleyballverein kannte er bisher nur von Hörensagen – das Zusammenspiel fiel jedoch nicht schwer. Denn den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machten am Sonntag nicht die Schwächen des USV, sondern die Stärken der Netzhoppers: der Block und der Angriff. Im dritten Satz des Endspiels kam auch Mathias Braun zu seinem Einsatz, bis dahin verweilte er auf der Ersatzbank. Somit setzte Rabe bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank für zwei Spiele auf alle USV-Spieler. Wohl auch ein Zeichen dafür, dass die Siegchancen im Finale gering und der Spaßfaktor – alle sollen mal spielen – hoch waren. jab

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