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Von Günter Schenke: Holland-Verein: Eine Erfolgsstory

Gartenfest zum 20-jährigen Bestehen / Über eine Million Besucher bei Tulpenfest und Sinterklaas

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Innenstadt – Mit Gouda, Matjes und Musik beging der Förderverein zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam im Garten der Mittelstraße 8 am Samstag sein 20-jähriges Bestehen. Die Festrede des Vorsitzenden Hans Göbel beschreibt eine Erfolgsgeschichte. Über eine Million Menschen besuchten seit der Vereinsgründung die drei Höhepunkte im Holländischen Viertel: Tulpenfest, Sinterklaas-Fest und das Museum im Jan Bouman Haus.

Hans Göbel, Christian Wendland und Norbert Blumert sind die drei Gründungsväter des Fördervereins, der heute vierzig Mitglieder hat. Wie der ehrenamtliche Finanzchef Armin Wölffer sagt, bilde das Tulpenfest die wirtschaftliche Grundlage, aus der die Kosten für das Sinterklaas-Fest und den Betrieb des Museumshauses bestritten werden. Weil diese Einnahmen nicht ausreichen, gibt es monatlich 800 Euro von der Stadt Potsdam dazu. Unsicherheiten, wie vor einigen Jahren, als die Schließung des Museums drohte, gebe es über diesen Betrag derzeit nicht. Die Stadt sei Eigentümerin des Hauses, der Verein fungiere praktisch als ihr Treuhänder. Kulturbeigeordnete Iris Jana Magdowski (CDU), die auf eine halbe Stunde am Jubiläumsfest teilnahm, gab für die Zukunft eine Art Versicherung ab: „Ich hoffe, dass wir weiter im Gespräch bleiben wegen der Zukunft dieses Hauses.“

Wahrscheinlich wird der Verein schon bald auf die vage Offerte der Beigeordneten zurückkommen, denn er braucht einen neuen Raum für Sonderausstellungen und hat hierfür das angrenzende städtischen Grundstück im Visier. Im ersten Obergeschoss des Bouman-Hauses, der bisher für solche Schauen zur Verfügung stand, soll eine Wohnung mit historischer Ausstattung des 18. Jahrhunderts entstehen.

Als weitere Neuerung ist der Aufbau zweier Küchenherde nach alten Zeichnungen vorgesehen. Die Sparkassenstiftung stellte laut Wölffer hierfür 7000 Euro zur Verfügung. Nach der ausführenden Firma gefragt, sagt Wendland, der von Beruf Architekt ist: „Wahrscheinlich werde ich selbst zur Maurerkelle greifen.“ Im Dezember dieses Jahres sollen die Herde bereits kochbereit sein.

Das Jan-Bouman-Haus, benannt nach dem leitenden Baumeister des Holländischen Viertels um 1735, verzeichnet jährlich 10 000 Besucher. Die vor zwanzig Jahren gestaltete Dauerausstellung bedürfe laut Goebel dringend der Modernisierung, wofür derzeit noch die Mittel fehlten.

Der Eintrittspreis von drei Euro für das Tulpenfest plus Mieten für die fünfzig Stände lassen nur wenig finanziellen Spielraum. Eine Preiserhöhung will Goebel nicht riskieren: „Die Leute beklagen sich schon jetzt über die drei Euro.“ Für die Händler ist das Tulpenfest nach wie vor attraktiv und offenbar ein gutes Geschäft. Goebel: „In diesem Jahr waren über zweihundert Holländer hier“. Und Finanzchef Wölffer berichtet, dass es viel mehr Interessenten gebe als Stände zu vergeben seien: „Wir wollen eine all zu starke Kommerzialisierung vermeiden.“

Günter Schenke

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