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Gut Holz: Mit dieser Maschine können große Blöcke gespalten werden.

© A. Klaer

Von Peer Straube: Holz unterm Hammer Schlösserstiftung lädt am Sonntag zum Auftakt für „Preußisch-Grün“ in den Babelsberger Park ein

Babelsberg - Eiche, Buche, Robinie. 25 Euro pro Kubikmeter oder „laufendem Raummeter“, wie es im Fachjargon heißt.

Von Peer Straube

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Babelsberg - Eiche, Buche, Robinie. 25 Euro pro Kubikmeter oder „laufendem Raummeter“, wie es im Fachjargon heißt. Startpreis wohlgemerkt. Ein durchaus faires Angebot, um es im Kamin ordentlich knistern zu lassen.

Zum dritten Mal bereits lädt die Schlösserstiftung am kommenden Sonntag zum „Holztag“ ein und versteigert dort die Hinterlassenschaften ihrer winterlichen Gartenpflegemaßnahmen. Schauplatz ist diesmal der Park Babelsberg, genauer gesagt die sonst den Blicken der Öffentlichkeit entzogene „Historische Hofgärtnerei“ unweit des Flatowturms. Rund 25 Bäume habe die Stiftung in diesem Winter fällen müssen, sagte Anne-Grit Reichelt, die Fachbereichsleiterin des Parks, gestern vor Journalisten. Dabei hätten sowohl Verkehrssicherheit als auch gartendenkmalpflegerische Aspekte eine Rolle gespielt, etwa bei der Wiederherstellung historischer Sichtachsen. Alle Fällungen seien mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landesdenkmalamt abgestimmt gewesen. Wie in den Vorjahren kommt das Holz, inzwischen säuberlich zerteilt und sortenrein gestapelt, unter der Leitung eines professionellen Auktionators unter den Hammer. Der Erlös kommt der Veranstaltungsreihe „Preußisch-Grün“ zugute, deren Auftakt der „Holztag“ traditionell bildet. Dabei ist die Holzauktion nur ein Teil des Programms. So wollen Gartenexperten den Besuchern bei Führungen die historischen Sichtbeziehungen erklären und auch die Frage beantworten, was genau eigentlich ein Gärtner im Winter macht. Baukletterer können bei der Arbeit bestaunt werden, Kinder können sich gar selbst im Abseilen versuchen, anhand von Baumscheiben das Alter von Bäumen bestimmen und mit Holz herumbasteln.

Nützliche Tipps für die Pflege von Obstgehölzen erhalten Hobbygärtner von Experten auf der historischen Obstwiese – „erfahrungsgemäß ist das sehr beliebt“, verriet „Preußisch-Grün“-Organisatorin Angela Wuschko. Für Gemütlichkeit sorgt ein Lagerfeuer, an dem man auch Stockbrot rösten kann. Darüber hinaus kann man den Stiftungsmitarbeitern beim Sägen und Klöben zuschauen, dem Spalten großer Holzblöcke mit einem Keil. Einigen Schauwert dürften auch die Vorführungen von Andrea Badouin bieten. Die Gartenmeisterin im Schlossgarten Charlottenburg bringt einen Greifvogel mit und stellt das seltene Hobby der Falknerei vor. Der „Holztag“ findet am Sonntag von 13 bis 17 Uhr statt, der Eintritt kostet vier Euro, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren ist er frei.

Mit einem Dutzend weiterer Veranstaltungen will „Preußisch-Grün“ von Frühling bis Herbst den Besuchern den Zauber der Schlösser, Parks und Gärten nahebringen. So lädt die Stiftung am 16. Mai dazu ein, beim Ausfahren kostbarer Pflanzen aus ihrem Winterquartier, der Orangerie, dabei zu sein. Fürst Pücklers Wasserkünste im Babelsberger Park, etwa das „Schwarze Meer“, stehen im Mittelpunkt einer Führung am 18. Juni. Die einst zahlreichen Wasseranlagen im Park sollen laut Reichelt bis 2013 alle wiederhergestellt sein. Überhaupt setzt die Stiftung in diesem Jahr viel auf Wasser. So wurde die Weisse Flotte als Partner gewonnen, um „20 Jahre Unesco-Welterbe“ zu feiern. Am 25. Juli geht’s per Schiff zu einer Schlösser-Rundfahrt mit laut Stiftung „erlebnisreichen Stopps“.

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